Interstellar

Die Welt-Ernährung steht in der 2. Hälfte des 21. Jahrhunderts vor riesigen Problemen. Missernte folgt auf Missernte, Sandstürme verwüsten das Land und das Getreide, Monokulturen entstehen, Menschen hungern. Die Naturkatastrophen sind nicht zu beeinflussen. Und die Mächtigen suchen nach Lösungen.

Der ehemalige NASA-Pilot Cooper (Matthew McConaughey), dessen Karriere mit einem Absturz jäh endete, lebt und arbeitet mit seinen beiden Kindern und seinem Schwiegervater Donald (John Lithgow) auf dem Lande als Farmer und baut Mais an. Seine hochintelligente Tochter Murph (tatsächlich benannt nach „Murphy’s Law“ – „was möglich ist passiert auch“!) (gespielt von Mackenzie Foy als 10jährige, von Jessica Chastain und Ellen Burstyn) beobachtet derweil seltsame Phänomene in ihrem Zimmer. Sie bleiben sowohl der Familie als auch dem Zuschauer ein Rätsel. Aber der liebevolle Vater spornt seine Tochter an, sich ernsthaft und sinnvoll mit diesen „Erscheinungen“ auseinander zu setzten.

Der Film nimmt sich viel Zeit die Geschichte zu entwickeln, die dann plötzlich doch „Fahrt aufnimmt“ und das eigentliche Abenteuer beginnt. Jedes weitere Detail würde dem künftigen Zuschauer die Freude an der Entwicklung der Story nehmen. Nur so viel: Cooper und seine Crew mit Brand (Anne Hathaway), Doyle (Wes Bentley) und anderen bricht auf, um einen neuen Planeten für die Menschheit zu suchen. Geleitet wird das Projekt von Professor Brand (Michael Caine). Die Star-Riege wird komplettiert mit Topher Grace, Casey Affleck und Matt Damon!

Das Buch ist nicht nach dem „normalen“ Strickmuster für diese Art von SF gewebt. Viele überraschende Wendungen machen den Film spannend, interessant. Glückwunsch an Regisseur und Drehsuchschreiber Christopher Nolan, der das Buch gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Jonathan Nolan verfasste.

Vielleicht hat dieser sehr gute Film nicht das ganz große Format des Stanley Kubrick-Klassikers „2001 – A Space Odyssey“. Aber er kommt ihm zumindest nahe. Mit – natürlich – inzwischen viel besserer Technik, mit gewaltiger Musik (vom Meister Hans Zimmer!), und einer geniale Geschichte. In der alles, aber auch wirklich alles erklärt wird, was der Zuschauer vorher gesehen und erlebt hat. Jede dramaturgische Wendung im Film wird zum Ende überraschender Weise beantwortet und erklärt. Alles ist nun logisch und einleuchtend. Ein sehr gute Kameraführung durch Hoyte Van Hoytema („The Fighter“ und „Tinker Tailor Soldier Spy“). Van Hoytema wird auch die Kamera im neuen James Bond-Abenteuer „Spectre“ übernehmen.

Ein großer Unterschied zu „2001“: in „Interstellar“ wird uns ein wirkliches Ende präsentiert. Dies lässt eine gewisse Befriedigung zurück. Auch wenn die Spielfilm-Länge eine Herausforderung an den Zuschauer darstellt, so hätte keine Minute, keine Szene fehlen dürfen.

Unbedingt sehenswert! Für den Autor der Film des Jahres 2014.

 

6 von 7 Sternen ★★★★★★

Rick Deckard

 

Titel: „Interstellar“

Herstellung: USA 2014

Länge: 169 Minuten

Regie: Christopher Nolan

Darsteller: Matthew McConaughey, Jessica Chastain, Anne Hathaway, Ellen Burstyn, John Lithgow, Wes Bentley, Michael Caine, Topher Grace, Matt Damon

Drehbuch: Jonathan und Christopher Nolan

Musik: Hans Zimmer

Kamera: Hoyte Van Hoytema

Schnitt: Lee Smith

Aussichten – Februar 2015

Die Komödie „She’s Funny That Way“ kommt am 23. Juli in unsere Kinos. Es ist die Geschichte eines Broadway-Regisseurs, der sich in eine ex-Prostituierte – jetzt Schauspielerin verliebt. Mit Jennifer Aniston, Imogen Poots, Owen Wilson, Rhys Ifans und Quentin Tarrantino, der sich selbst spielt. Regie: Peter Bogdanovich. Ferner im Cast dabei ist Tatum O’Neal. Sie gewann 1974 mit 10 Jahren den Oscar für „Best Actress in a Supporting Role“ für die Darstellung im Film “Paper Moon“, in dem sie gemeinsam mit ihrem Vater Ryan O’Neal auftrat. Regie damals: Peter Bogdanovich! „Paper Moon“ ist ganz ohne Zweifel ein sehenswerter Film, der für drei weitere Oscars nominiert war. Tatum gewann auch den Golden Globe für diese Rolle.

Ryan O’Neal („Driver“ 1978) erscheint demnächst in dem Film „Knight of Cups“, im illustren Cast mit Christian Bale, Imogen Poots (s.o.!!), Natalie Portman, Cate Blanchett, Antonio Banderas, Wes Bentley und Ben Kingsley! Regie Terence Mallick. Seine Weltpremiere feiert der Film heute (08.02.2015) auf der Berlinale.

Christian Bale wiederum wird, lt. Information von „Variety“, in dem Film „The Big Short“ eine Hauptrolle übernehmen, neben Brad Pitt, der auch als Produzent fungieren wird, und mit Ryan Gosling. Weitere Hollywood-Schwergewichte sollen hinzu kommen. „Variety“ vergleicht „The Big Short“ bereits mit Filmen wie „Traffic“, da verschiedene Handlungsstränge zusammen geführt werden. Der Film beschreibt die Finanzblase an den US-Börsen und den Banken Anfang der 2000er Jahre, die schließlich zur Bankenkrise 2007 führte. Das Drehbuch basiert auf dem Sachbuch des Wirtschaftsexperten Michael Lewis. Dessen Bestseller „Moneyball“ verfilmte Brad Pitt als Produzent und Hauptdarsteller bereits im Jahre 2011 unter demselben Titel. „Moneyball“ erhielt 6 (!) Oscar-Nominierungen. Überraschend bei diesem neuen Projekt die Entscheidung Adam McKay, der sich bisher hauptsächlich durch die Inszenierung von seichten Komödien einen Namen machte, die Regie zu übergeben.

Währenddessen dreht Martin Scorcese einen Doku-/Promotion-Kurzfilm mit einem Budget von 70 mio $ über ein Luxus-Resort/-Hotel/-Casino in Macau. Darsteller: Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Robert De Niro! Man gönnt sich ja sonst nichts.

Das nächste größere Projekt von Scorcese als Regisseur ist dann die Verfilmung des Lebens von Frank Sinatra. Der Hauptdarsteller steht, unseres Wissens nach, noch nicht fest.

Vorher jedoch dreht Scorcese „Silence“ mit Liam Neeson und Andrew Garfield. Der dem Film zugrunde liegende Roman „Schweigen“ („Chinmoku“) von Chusaku Endo (aus dem Jahr 1966) handelt von der Christenverfolgung in Japan, die das Ende des „christlichen Zeitalters“ bedeutete. Im Jahr 1638 reist der junge Jesuit Sebastian Rodrigo nach Japan, um als Priester geheime Missionsarbeit zu leisten. Folterungen, Kreuzigungen, unmenschliche Demütigungen lassen den Priester oft an seiner Aufgabe verzweifeln. Es ist nämlich Gott, der schweigt. Bereits anlässlich der Oscar-Verleihung 2007 gab Scorcese bekannt, er plane eine Verfilmung des Romans unter dem Titel „Silence“. Mit diesem Werk möchte er auch seine Bewunderung an dem japanischen Meisterregisseur Akira Kurosawa (geb. 23. März 1910 in Tokyo, gest. 6. September 1998 ebenda) bekunden. Dessen bekanntestes Werk ist zweifelsohne „Seven Samurai“ von 1954.

Und last not least: Emma Watson gab bekannt, dass sie im kommenden Jahr die Belle in „The Beauty and the Beast“ spielen wird. Als nächstes kommt von ihr der Thriller „Regression“ mit Ethan Hawke in die Kinos. Anschließend können wir Emma in „Colonia“ gemeinsam mit Daniel Brühl bewundern. Dies ist die unglaubliche (autentische) Geschichte der Colonia Dignidad im Süden Chiles. Dort herrschte über viele Jahre eine deutschstämmige Sekte und verbreitete Angst und Schrecken. Nie kam ein Mensch, der einmal der Sekte beitrat, lebend wieder heraus. Regie durch den Deutschen Florian Gallenberger („John Rabe“ 2009), der auch am Drehbuch für „Colonia“ mitwirkte.

Rick Deckard

Les Misérables (Die Elenden)

Mit der Lebensgeschichte des Jean Valjean, der mit jungen Jahren ein Brot stahl und dafür 19 Jahre im Gefängnis einsaß, der dann ein reicher und herzensguter Mann wurde und das kleine Mädchen (Cosette) einer verstorbenen jungen Frau bei sich aufnahm und sie wie seine eigene Tochter großzog, und der der lebenslangen Verfolgung und Bedrohung durch den Inspektor Javert ausgesetzt war, schrieb Victor Hugo im Jahre 1862 einen Roman der Weltliteratur. Diese Geschichte rührt jeden an, ist spannend, faszinierend und zuletzt auch traurig. Sie spielt im Frankreich des 19. Jahrhunderts mit dem Pariser Juniaufstand (1832) als Höhepunkt.

Der Stoff wurde sehr oft verfilmt, das erste Mal 1907! Die bekanntesten Versionen sind der Film mit Jean Gabin (1958) sowie die TV-Miniserie mit Gérard Depardieu (2000).

Im September 1980 wurde das Buch erstmals als Musical aufgeführt (Premiere in Paris) und sollte als eines der beliebtesten und erfolgreichsten Musicals in die Geschichte eingehen. 32 Jahre später verfilmte der Regisseur Tom Hooper mit den Schauspielern Hugh Jackman, Russell Crowe und Anne Hathaway in den Hauptrollen eben diese Vorlage. Das Besondere: im Gegensatz zu vorherigen Musical-Adaptionen mussten hier die Akteure während der Filmaufnahmen live singen! Ein Playback-Verfahren gab es nicht.

Entstanden ist die vielleicht beste Musical-Verfilmung je. Entzückend Anne Hathaway als Fantine, wofür sie vollkommen zu Recht einen Oscar als beste Nebendarstellerin erhielt. Gleichzeitig spielt Hugh Jackman höchst beeindruckend; mit kräftiger Stimme singt er seine Parts und weiß auch sonst zu überzeugen. Last, not least, Russell Crowe als Javert in einer seiner besten Rollen der letzten Jahre.

Ebenso bemerkenswert spielen Amanda Seyfried (Cosette), Sacha Baron Cohen (Thénardier), Helena Bonham Carter (Madame Thénardier), Eddie Redmayne (Marius) und (!) zauberhaft Samantha Barks (Éponine).

Entstanden ist ein tolles Stück Musik-Theater. Nicht zuletzt wegen einer gekonnten Kameraführung (Danny Cohen, zuletzt mit „The King’s Speech“ erfolgreich), einem hervorragenden Filmschnitt, gutem Sound (Oscar-prämiert) und tollen Kostümen und einem sagenhaften Make-up (ebenfalls ein Oscar-Preis!).

158 Minuten Hollywood-Traumfabrik, die den Zuschauer zu fesseln wissen, denn die Geschichte nimmt jeden vollkommen gefangen. Große Gefühle, herrliche Bilder aus Paris und nicht zuletzt die Musik des Komponisten Claude-Michel Schönberg.

Unbedingt sehenswert! Ein Meisterwerk der Musical-Verfilmungen und vollkommen zu Recht mit acht Oscar-Nominierungen belohnt.

6 von 7 Sternen ★★★★★★

Rick Deckard

 

Titel: „Les Misérables“

Herstellung: USA 2012

Länge: 158 Minuten

Regie: Tom Hooper

Darsteller: Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway, Amanda Seyfried, Sacha Baron Cohen, Helena Bonham Carter, Eddie Regmayne, Samantha Barks u.v.a. (über 200 Schauspieler für Sprech- und/oder Singrollen!)

Drehbuch: William Nicholson, Alain Boublil, Claude-Michel Schönberg und Herbert Kretzmer; nach einem Roman von Victor Hugo

Musik: Claude-Michel Schönberg

Kamera: Danny Cohen

Schnitt: Chris Dickens und Melanie Oliver

Somewhere

Der junge Hollywood Star Johnny Marco (Stephen Dorff) ist des Star-Lebens schon überdrüssig. Er vertreibt sich seine Freizeit mit vielen Frauen, seinem Ferrari und Alkohol. Als plötzlich seine Tochter Cleo (Elle Fanning) unerwartet für ein paar Tage zu ihm zu Besuch kommt, entdeckt er eine ganz andere Seite seines Lebens…

„Somewhere“ erinnert von der Machart stark an Sofia Coppolas ersten großen Erfolg „Lost in Translation“. Die langen Einstellungen und die stille Melancholie wirken noch sehr lange nach. Der Film spiegelt die Themen Einsamkeit und Langeweile durch den Haupt-Protagonisten auf eine großartige Weise wieder. Das Zusammenspiel der Schauspieler Stephen Dorff und Elle Fanning (die jüngere Schwester von Dakota Fanning) ist sehr eindrucksvoll. Hinzu kommt der schöne Soundtrack mit Liedern von Phoenix, Bryan Ferry, T.Rex und vielen mehr. Er kommt zwar nicht ganz an den Soundtrack von „Lost in Translation“ ran, aber fast! Die Musik ist hervorragend auf die Bilder abgestimmt, einer der großen Stärken dieser beeindruckenden Regisseurin.

Auch wenn „Somewhere“ nicht so tiefgründig ist wie manch anderes Werk von Frau Coppola, er erzählt doch wunderbar die Geschichte eines gelangweilten Stars in schönen Bildern und mit toller Musik. Durch die spezielle Machart entwickelt er eine Sogwirkung in das Geschehen hinein. Ein sehenswerter Film, den aber wohl eher die Cineasten als den normalen Mainstream-Zuschauer ansprechen wird. Auf den Filmfestspielen von Venedig 2010 erhielt „Somewhere“ übrigens den Goldenen Löwen.

P.S. Es kommt ein cooler Kurzauftritt eines Schauspielers in dem Film vor (Cameo). Wer das ist, möchten wir an dieser Stelle aber nicht verraten!

4 von 7 Sternen

Alexander George

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Titel: „Somewhere“

Herstellung: USA 2010

Länge: 98 Minuten

Regie: Sofia Coppola

Darsteller: Stephen Dorff, Elle Fanning, Chris Pontius, Laura Chiatti, Lala Sloatman,

Ellie Kemper, Michelle Monaghan

Drehbuch: Sofia Coppola

Musik: Phoenix

Kamera: Harris Savides

Schnitt: Sarah Flack

Elysium

Werte Leserin und Leser, wissen Sie wie lange sich 109 Minuten anfühlen? Ich meine nicht die knapp 2 Stunden, die Sie in einer Abflug-Lounge auf das Boarding Ihres verspäteten Fluges warten. Sondern ich meine genau die 109 Minuten im Kino-Sessel, die Sie zusammen mit Matt Damon erleben, und mit ihm durch die Hölle gehen, in einem rasanten, actionreichen SF-Thriller der etwas anderen Art.

Max (M. Damon) wächst als Waisenkind bei katholischen Nonnen auf. Dort trifft er auch auf Frey ([als Erwachsene]: Alice Braga), die er jedoch wieder aus den Augen verliert. Trotz der liebevollen Erziehung wird Max schnell kriminell und landet schließlich im Gefängnis.

Unsere Achterbahnfahrt mit Max beginnt dann in 2154. Los Angeles ist alt, dreckig, stinkt und versinkt im Chaos. Durchaus vergleichbar mit dem LA des „Blade Runners“ (dessen Geschichte in 2019 spielt!). Max ist auf Bewährung raus aus dem Knast und hat einen Job in einer Fabrik für Roboter gefunden. Aber er ist, sagen wir mal, ‚unangepasst‘ und legt sich auch schon mal grundlos mit zwei Polizei-Robotern an der Bushaltestelle an. So landet er bei seinem „Bewährungshelfer“ (ebenfalls ein Androide), begegnet diesem mit einer gehörigen Portion Respekt und Sarkasmus, und dieser brummt ihm dann prompt eine 6monatige Verlängerung der Bewährung auf. Zu den schweren Jungs aus alten Zeiten pflegt Max immer noch Kontakt. Man kann ja nie wissen……

Hoch über der kaputten, alten Erde schwebt Elysium. Eine Weltraumstation, in der Friede und Sicherheit, Wohlstand und Wohlergehen herrschen. Hier wohnen nur die Schönen und Reichen. Krankheiten, sollte man tatsächlich einmal krank werden, was hier höchst unwahrscheinlich ist, werden schnell zu Hause in einem beeindruckenden Apparat behoben. Egal welche. Versuche von „Erden-Bewohnern“ illegal einzureisen (Flugzeit LA nach Elysium beträgt 20 Minuten) werden strikt unterbunden: herannahende Fluggeräte werden einfach abgeschossen.

Als Max bei einem Arbeitsunfall verstrahlt wird und nur noch 5 Tage zu leben hat, beschließt er auf Biegen und Brechen nach Elysium zu fliegen! Seine einzige Chance zu überleben. Aber dies ist leichter gesagt als getan, und so schmiedet er, mit Hilfe seines alten Gangster-Boss‘ Spider (Wagner Moura) und seinem Freund Julio (Diego Luna) einen verwegenen Plan.

Ein Vorhaben ganz anderer Natur verfolgt auf Elysium gerade die Verteidigungs-Ministerin Delacourt (Jodie Foster). Sie ist kalt, zynisch und machtgierig.

Und so nehmen die Dinge ihren sehr rasanten Verlauf.

Neill Blomkamp hat einen beeindruckenden spannenden, ja einen klugen SF-Film inszeniert. Dass die Tricktechnik uns heute alle nur noch in Staunen versetzt ist hinlänglich bekannt. Aber das schäbige, versiffte LA im 22. Jahrhundert so einzufangen ist einfach großartig. Zum Teil drehte er diese Szenen auf einer gigantischen Müllhalde in Mexico. Dagegen erinnert die heile Welt von Elysium verblüffend an Celebration in Florida.

Der junge Regisseur hält uns, den Amerikanern und Kanadiern, den Europäern und Australiern, gekonnt den Spiegel vor. Schotten wir uns nicht genau so von der Dritten Welt jeute schon ab? Von den Menschen in Latein-Amerika, Afrika und Süd-Asien? Die 3144 km lange Grenze zwischen den USA und Mexiko wird seitens der Amerikaner streng bewacht, und zwar Tag und Nacht. Eindringlinge werden aufgegriffen und zurückgeschickt. Ein „Schutz-Zaun“ von einer Länge von (bisher) unglaublichen 1125 km wurde gebaut. Und verhalten wir uns in Europa gegenüber den Asylsuchenden nicht ganz ähnlich? Neill Blomkamp hat ein feines Gespür für brennende Themen unserer Zeit. Das hatte er schon mit seinem Überraschungserfolg „District 9“ in 2009 unter Beweis gestellt.

Matt Damon kann spielen wen er will – irgendwie findet man ihn immer sympathisch. Und Jodie Foster brilliert als eiskalte bösartige Politikerin. Den aalglatten ausbeuterischen Konzernchef John Carlyle spielt William Fichtner. Und der Erzschurke Kruger wird verkörpert von Sharlto Copley, der bereits in „District 9“ mitwirkte.

Wie gesagt: spannende 109 Minuten, die wie im „Fluge“ (Achtung: Wortwitz!) vergehen.
Und um auf meinen Eingangssatz zurück zu kommen: hiermit unterstreiche ich meine Forderung, auf neuen modernen Flughäfen in den Abflugbereichen Kino-Säle vorzusehen, für den Fall, dass Ihr Flug einmal wieder verspätet ist, oder auch für Transit-Passagiere, die mehrere Stunden auf ihren Anschlussflug warten müssen. (Hallo Herr Gerkan, lesen Sie unsere Seite?).

 
5 rasante Sterne von 7 ★★★★★
Rick Deckard

Titel: „Elysium“
Herstellung: USA 2013
Länge: 109 Minuten
Regie: Neill Blomkamp
Darsteller: Matt Damon, Jodie Foster, Alice Braga, Sharlto Copley, Diego Luna, u.v.a.
Drehbuch: Neill Blomkamp
Musik: Ryan Amon
Kamera: Trent Opaloch
Schnitt: Julian Clarke u. Lee Smith

American Hustle

Es ist ein sehr gutes Zeichen, wenn man nach 140 Minuten die „Credits“ eines Films liest und sich dabei wünscht er möge noch weitergehen. So geschehen hier! Aber die Geschichte war erzählt und am Ende, und so sollte man sich von den porträtierten Menschen verabschieden und sie in guter Erinnerung behalten.

Die Story: Irving Rosenfeld (Christian Bale) und Sydney Prosser (Amy Adams) sind ein recht erfolgreiches Gaunerpärchen und ein Liebespaar. Obwohl Irving verheiratet ist mit Rosalyn (Jennifer Lawrence) und er den von ihm adoptierten Sohn über alles liebt. Eines Tages jedoch fliegt ihre Masche der „unseriösen“ Kreditvermittlung auf und das FBI verhaftet die beiden. Aber FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) hat da so eine Idee ….

‚American Hustle‘ ist wahrlich kein Thriller, eher eine Krimi-Komödie, mit vielen sehr amüsanten und komischen Dialogen und Szenen. Er spielt in einer Liga mit z. B. „American Beauty“, und der gewann 2000 5 Oscars, u. a. als bester Film! In diesem Jahr wird sich das Werk von Regisseur David O. Russel („Silver Linings“, „The Fighter“) an einer Konkurrenz wie „12 Years a Slave“ und „Gravität“ messen lassen müssen.

Hier spielt ein Schauspieler-Ensemble für uns eine spannende, überraschende und herrlich verdrehte Geschichte. Angeführt von den beiden erstgenannten, sehen wir Bradley Cooper als engagierten und übereifrigen FBI-Agenten, Jennifer Lawrence in einer oscar-reifen Vorstellung und nicht zu vergessen Jeremy Renner als (bestechlicher?) Politiker und Bürgermeister Carmine Polito! Es ist in der Tat ein Hochgenuss diesen Akteuren zuzuschauen. Und nach ungefähr der Hälfte des Streifens erleben wir den Cameo-Auftritt eines Superstars, dessen Name hier nicht verraten werden soll.

Es stimmt einfach alles: angefangen mit dem sehr guten Script, der Ausstattung, den Kostümen (70er Jahre!), dem Make-up (man beachte die Frisuren der Akteure!, insbesondere die erste Szene mit Mr. Bale aka Rosenfeld). Kamera und Schnitt sind tadellos. Und die absolute Krönung ist die tolle Musik (Profi Danny Elfman).

David O. Russel hat einen Film mit hohem Unterhaltungswert geschaffen. Und das ist es doch schlussendlich, was wir im Kino am liebsten sehen. Es macht einfach Spaß zuzuschauen wie Christian Bale (der sich über 20 kg anfutterte und uns ein beachtliches Bäuchlein zeigt) durch die Szenen „stapft“, aber immer mit einer gewissen Würde und Aufrichtigkeit, wenn man dieses Wort im Zusammenhang mit einem Klein-Ganoven verwenden darf? Diese Rolle ist seine beste Arbeit seit „The Fighter“ (2010).

Amy Adams ist ganz bezaubernd. Eine gute Leistung von ihr, belohnt mit einer Oscar-Nominierung, wie sie wunderschön und in tollem Outfit viel Bein, Busen und Po zeigt! Sie bringt ihren ganzen Körper ein, bringt ihn zur Geltung, aber erwartet dafür keinen tosenden Applaus. Gerissen und verführerisch erscheint sie dem Zuschauer!

Ebenso wissen Bradley Cooper und Jennifer Lawrence wirklich zu überzeugen.

Ein wunderbares Werk, dessen Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht. Das Wort „Meisterwerk“ wird auf ‚Filmsicht‘ selten verwendet. Aber in diesem Fall ist es einmal angebracht.

Nicht verpassen.

6 Sterne von 7 ★★★★★★

Rick Deckard

 

Titel: „American Hustle“

Herstellung: USA 2013

Länge: 138 Minuten

Regie: David O. Russell

Darsteller: Christian Bale, Amy Adams, Bradley Cooper, Jeremy Renner, Jennifer Lawrence, u.v.a.

Drehbuch: Eric Warren Singer und David O. Russell

Musik: Danny Elfman

Kamera: Linus Sandgren

Schnitt: Alan Baumgarten, Jay Cassidy, Crispin Struthers

Auszeichnungen: 3 Golden Globes (insgesamt 7 Nominierungen)

Nominiert für 10 Oscars

PS: Liebe Hollywood-Bosse, bitte kein „American Hustle 2“!

Another Earth

Rhoda (Brit Marling) ist jung, fröhlich, unbesorgt und intelligent. Gerade hat sie erfahren, dass sie die Zulassung als Studentin am MIT erhält und feiert ausgelassen mit ihren Freunden. Es wird gelacht, getanzt und der Alkohol fließt. Dann setzt sich Rhoda für die Heimfahrt in ihr Auto – und verursacht ein schreckliches Unglück: durch Unachtsamkeit rammt sie den Wagen einer jungen Familie. Die schwangere Mutter und der kleine Sohn sind sofort tot, der Vater überlebt nur schwer verletzt und liegt für Wochen im Koma.

Da sie zum Zeitpunkt des Unfalls noch minderjährig war, war die Gerichtsverhandlung nicht öffentlich und ihr Name wurde auch nicht bekannt gegeben. Jetzt, 4 Jahre später, wird sie aus der Haft entlassen. Sie zieht wieder bei ihren Eltern ein und nimmt einen Job als Hausmeisterin an der lokalen Schule an.

Zufällig erfährt sie wo der Vater, dessen Leben sie zerstört hat, lebt und beschließt zu ihm zu gehen …

Während alles dies passiert erscheint am Himmel ein Planet. Es ist eine exakte Kopie unserer Erde. Dieselben Berge, Flüsse, Meere und – darüber hinaus – dieselben Städte, Dörfer, Brücken und Straßen. Bald können Wissenschaftler Kontakt aufnehmen und müssen zum großen Entsetzen feststellen, dass es auf „Erde 2“ auch genau dieselben Menschen gibt wie hier. Erde 2 ist eine exakte Kopie unserer Welt. Ein beunruhigender Gedanke.

Geduldig, mit fast quälender Ruhe und Langsamkeit, erzählt der Film von Schuld und der Sehnsucht nach Vergebung. Brit Marling in ihrem ersten großen Spielfilm überzeugt eindrucksvoll. Lange hat man nicht eine solche unendliche Traurigkeit in einem Gesicht gesehen; vielleicht zuletzt in „21 Grams“ bei Naomi Watts. Und als ‚Gegenspieler‘ von Rhoda der Komponist und Uni-Professor John Burroughs, gespielt von William Mapother, der bis zu diesem Streifen hauptsächlich in TV-Serien auftrat (z. B. als Ethan Rom in „Lost“; allerdings hatte er auch schon kleinere Rollen in Filmen wie „Magnolia“, „Mission Impossible“, „Minority Report“; alles Filme mit Tom Cruise!). Von dem furchtbaren Ereignis gezeichnet, ohne Perspektive, mut- und willenlos – so gleitet er irgendwie durchs Leben.

Und alles – Rhoda, William, und das Unglück – gab und gibt es auch auf „Erde 2“?! Was passiert wenn man sich dort selbst begegnete?

Mike Cahill schrieb, gemeinsam mit Brit Marling, das Drehbuch und führte Regie. Diese deprimierende Stimmung über die gesamte Länge des Films, mit Ausnahme der ersten Minuten, hinzubekommen ist schon einmal eine Leistung! Cahill überließ hier nichts dem Zufall: er stand an der Kamera und führte später den Schnitt durch.

Besonders die Kameraeinstellungen berühren, da sie uns die Gesichter ganz nah betrachten lassen. Mehr als einem manchmal lieb sein könnte beobachtet die Kamera jede Regung, jede Mimik. Unerbittlich sehen wir den Schmerz und die Melancholie jedes Einzelnen. Man möchte sich losreißen von diesem voyeuristischen Blicken, aber man kann nicht. Dazu kommen viele schnelle Schnitte.

Also: Regie, Kamera, Schnitt und Musik sind stimmig, aus einem Guss.

Und trotzdem, was vielleicht nahe läge, wird der Film nie kitschig oder sentimental. Es ist einfach eine traurige Stimmung, die das gesamte Werk durchwebt. Düster, traurig, verstörend. Nichts für schwache Gemüter. Kein Horrortrip, aber extrem depressiv. Und alles in betörenden Bildern, an denen man sich nicht satt sehen mag.

Es muss noch eine anrührende Neben-Geschichte vom Putzmann in der Schule erwähnt werden. Wundervoll.

Und zuletzt ein interessantes Ende.

Cahill produzierte den Film mit einem Budget von 200.000 $. Er drehte in seiner Heimat New Haven (Connecticut). Dort konnte er günstig sein früheres Heim nutzen. Freunde, Nachbarn und Bekannte überredete er zur Mitarbeit vor und hinter der Kamera. Der Hauptdarsteller W. Mapother erhielt lediglich 100 $ Gage täglich. Und deshalb fehlen Spezialeffekte fast komplett.

Durchaus sehenswert, wenn man nicht an Depressionen leidet.

4 ½ Sterne von 7 

Rick Deckard

 

Titel: „Another Earth“

Herstellung: USA 2011

Länge: Mike Cahill

Darsteller: Brit Marling, William Mapother, Jordan Baker

Drehbuch: Mike Cahill und Britt Marling

Musik: Fall on Your Sword

Kamera: Mike Cahill

Schnitt: Mike Cahill

Film-Tipp: Interstellar

„Memento“, „Insomnia“, „Batman Begins“, „The Prestige“, „The Dark Knight“, „Inception“, „The Dark Knight Rises“ – alles Filme des Regisseurs Christopher Nolan. Und einer wie der andere kleine Juwelen des Kinos.

Der Engländer (geb. 1970 in London), der als seine großen Vorbilder Stanley Kubrick und Ridley Scott nennt, und der bereits im Alter von 7 Jahren erste Kurzfilme auf Super8 drehte, befindet sich zur Zeit bei der post-production zu seinem neuen Werk „Interstellar“. Ein SF-Film, der aus Geheimhaltungs- gründen unter dem Fake-Namen „Flora’s Letter“ gedreht wurde (Flora ist der Name von Nolans Tochter) oder auch unter dem Titel „Untitled Steven Spielberg Space Project“.

Das Drehbuch schrieb er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Jonathan Nolan, der bereits für die Story für „Memento“ verantwortlich war. Ferner schrieb J. Nolan das Script zu „Prestige“ nach einer Novelle von Christopher Priest. Dieser wiederum lieferte auch die literarische Vorlage zum David Cronenberg-Film „eXistenZ“ (1999). In Cronenbergs Film wirkten mit Jude Law, Jennifer Jason Leigh (die gerade am 5. Februar ihren 52. Geburtstag feierte), Ian Holm, Willem Dafoe.

Kameramann für „Interstellar“ war Hoyte Van Hoytema, der vorher bereits u.a. bei „The Fighter“ und „Tinker Tailor Soldier Spy“ hinter der Kamera stand. ProductionDesign von Nathan Crowley (z. B. bei allen Batman-Nolan-Filmen dabei, sowie bei u.a. „Public Enemies“). Musik von Hans Zimmer – eine sichere Bank.

Ein Reihe von erstklassigen Darstellern hat mitgewirkt :

Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Wes Bentley („American Beauty“), Michael Caine, Casey Affleck, Topher Grace, Ellen Burstyn, John Lithgow, Leah Cairns und ein Cameo von Matt Damon!

Das alles lässt doch auf einen guten spannenden Film hoffen. Start in D 6. Nov. 2014 (am selben Tag z. B. auch Start in Korea und Libanon; in USA erst am 7.11.14).

Rick Deckard

Miss Pettigrew Lives for a Day

Miss Pettigrew (Frances McDormand), eine etwas in die Jahre gekommene, nicht sehr hübsche Dame, arbeitet Anfang der 30er Jahre als Haushälterin bei wohlhabenden Londoner Familien. Bei der Formulierung ihrer eigenen Meinung ist sie durchaus nicht immer zurückhaltend, was die eine oder andere Arbeitgeberin sehr befremdlich findet und Pettigrew daraufhin feuert. Und das geschieht oft. So auch heute. Sie hat nur das, was sie auf dem Leib trägt, muss in der öffentlichen Suppenküche essen und verfügt auch über keine Wohnung. So geht also diese bemitleidenswerte Person erneut zur Job-Agentur, die sich jedoch strikt weigert, ihr eine neue Anstellung zu vermitteln.

Indes, noch dort im Büro erfährt Pettigrew zufällig von einer Arbeitsmöglichkeit bei Miss Delysia (Amy Adams). Kurzentschlossen klingelt sie dort um 10 Uhr an der Haustür. Und Delysia öffnet. Beide wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, dass die nächsten 24 Stunden sich alles, aber wirklich alles in ihrem Leben ändern wird. Und das wird uns auf höchst amüsante Weise dargeboten.

Zunächst einmal prallen zwei Welten aufeinander: Miss Pettigrew, vom Leben gezeichnet, verhärmt, enttäuscht und traurig. In einem alten unansehnlichen Kleid und ihrem einzigen Paar Schuhe. Dagegen das hoffnungsvolle Sängerin-Talent Delysia, lustig, fröhlich, sexy, quirlig und völlig desorganisiert. Aber sehr süß. Was auch die Londoner Männerwelt so sieht.

England selbst steht kurz vor dem Eintritt in den 2. Weltkrieg. Der Hintergrund ist also eher dramatisch. Das tut dieser Komödie aber keinen Abbruch. Im Gegenteil – man gewinnt den Eindruck, die High Society will vor dem kommenden Grauen noch einmal so richtig „die Sau rauslassen“. Und in diesen Strudel geraten unsere beiden liebenswerten Hauptakteure unweigerlich hinein.

Eine knuddelige, hübsche Amy Adams, vielleicht etwas zu hyperaktiv. Eine wundervolle Frances McDormand, die offensichtlich Spaß an dieser Rolle hatte. Und zwei Gentlemen „à la bonne heure“: Ciáran Hinds und Lee Pace.

Das Drehbuch lässt uns also an genau diesen 24 Stunden teilhaben. Beeindruckt wurde der Autor von den langen geschickten Kamerafahrten durch den erfahrenen John de Borman, der bereits für Werke wie „Serendipity“, „Hamlet“ (die Version von 2000 mit Ethan Hawke und Kyle MacLachlan) und (u.a.) „Shall We Dance?“ mit Richard Gere die Kamera bediente. Ein schicke, schmissige Musik. Und eine gelungene Inszenierung durch Bharat Nalluri.

Ein wenig „hässliches Entlein“, und etwas Unterweisung über die wahren Werte des Lebens.

Ein kleiner, spritziger Feel-good-Movie wie ein Glas Prosecco an einem Sommerabend auf dem Balkon.

4 Sterne von 7 ★★★★

Rick Deckard

„Bharat Nalluris pointierte Sittenkomödie gehört zu den übersehenen Kleinoden des Kinos der vergangenen Jahre.“  (Sascha Westphal, epd-Film 2/14)

 

Titel: „Miss Pettigrew Lives for a Day“

Herstellung: USA 2008

Länge: 92 Min.

Regie: Bharat Nalluri

Darsteller: Frances McDormand, Amy Adams, Ciáran Hinds, Lee Pace

Drehbuch: David Magee u. Simon Beaufoy nach dem Roman von Winifred Watson

Musik: Paul Englishby

Kamera: John de Borman

Schnitt: Barney Pilling

Die zehn schönsten Filme zur Weihnachtszeit

Ist das Leben nicht schön?“ (orig.: „It’s a Wonderful Life“, 1946)

Der Klassiker mit James Stewart und Donna Reed. Die Geschichte vom Geschäftsmann George Bailey, der sich am Weihnachtsabend das Leben nehmen will und von einem Engel gerettet wird. Amüsant, romantisch, ein Streifen der zu Herzen geht. Das unvergängliche Meisterwerk von Frank Capra, ein Muss für jeden Filmfreund.

Kevin – Allein zu Haus“ (orig.: „Home Alone“, 1990)

Die Geschichte des 8-jährigen Jungen Kevin, der versehentlich von seiner Familie zu Haus vergessen wird. Während die Eltern und Geschwister im Flugzeug nach Paris sitzen, muss Kevin sich gegen hartnäckige Einbrecher zur Wehr setzen. Unvergessliche lustige Szenen, unter der Regie des unvergleichlichen Chris Columbus. Ein Spaß für die ganze Familie!

Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ (orig.: „The Muppets Christmas Carol“, 1992)

Der Klassiker (Zitat: „Weltliteratur!“) von Charles Dickens, übrigens gespielt von ‚the Great Gonzo‘, mit Kermit, Miss Piggy, Rizzo the Rat (herrlich) und Michael Caine als Ebenezer Scrooge sowie Meredith Brown als Belle. Ein Feiertagsgenuss, bei dem man auch schon mal ein Tränchen verdrückt. Nicht verpassen!

Tatsächlich …. Liebe“ (orig.: „Love Actually“, 2003)

Eine romantische Liebesgeschichte mit tollen Schauspielern, allen voran Hugh Grant, mit Bill Nighy, Colin Firth, Liam Neeson, Emma Thompson, Keira Knightley und (!) Heike Makatsch, sowie Rowan Atkinson. Inszeniert und geschrieben vom Komödien-Spezialisten Richard Curtis, mit einem wunderbaren Soundtrack versehen verzaubert dieser Episoden-Film jeden Zuschauer, nicht nur des Schlusses wegen.

Schöne Bescherung“ (orig.: „Christmas Vacation“, 1989)

Die Familie Griswold, mit Chevy Chase als Vater Clark und Beverly D’Angelo als seiner Ehefrau Ellen, planen das kommende Weihnachten wieder als großes Familienfest – was dann in einem (amüsanten) Desaster endet. Herrlich amerikanisch, herrlich verrückt und nicht zuletzt auch herrlich sarkastisch. Gut für einen Abend, an dem man eine völlig sinnfreie Unterhaltung braucht.

Die Geister, die ich rief“ (orig.: „Scrooged“, 1988)

Der zynische, selbstverliebte und eingebildete Fernseh-Produzent Frank Cross (Bill Murray) plant eine TV-Sendung basierend auf der Novelle von Charles Dickens. Obwohl er, Cross, selbst nicht viel von Weihnachten hält. Doch dann erscheinen ihm ….. obwohl bestens bekannt ist die weitere Geschichte auch hier höchst amüsant und herzerwärmend. (5 Jahre später spielte Murray einen sehr ähnlichen Charakter in „Groundhog Day“, ebenfalls bereits ein Klassiker). Bemerkenswert, mit einer Oscar-Nominierung.

Santa Claus“ (orig.: „The Santa Claus“, 1994)

Scott Calvin (Tim Allen) überfährt versehentlich den Weihnachtsmann. Und plötzlich findet er sich selbst wieder als dessen Nachfolger. Eine Zeit der Überraschungen beginnt. Ein witziger Film unter der Regie von John Pasquin. Durchaus sehenswert.

Das Wunder von Manhattan (orig.: „Miracle on 34th Street“, 1947)

Ein alter Mann, der behauptet er sei der wahre Weihnachtsmann, wird für verrückt erklärt. Aber ein junger Anwalt übernimmt seine Verteidigung und Erstaunliches wird geschehen. Ein alter Klassiker der Weihnachtsfilme, der noch heute zu entzücken vermag. Mitwirken u. a. Maureen O’Hara und die junge Natalie Wood. Zauberhaft.

Weiße Weihnachten“ (orig.: „White Christmas“, 1954)

Wer kennt ihn nicht, den Song, der in diesem Film erstmals gesungen und dann ein (Weihnachts-)welthit wurde. Mit von der Partie Bing Crosby, Danny Kaye und Rosemary Clooney (die Tante von George). Wunderschöne Bilder und Musik, ein wahres Festtagsvergnügen für alle. Besonders die Romantiker.

Noel“ (orig.: „Noel“, 2004)

Ein Episoden-Film mit Susan Sarandon, Paul Walker (2013), Penélope Cruz, Alan Arkin und Chazz Palminteri; letzterer führte auch Regie. Menschen, mit allen ihren Sorgen und Problemen, an ‚Noel‘ in New York. Die Armen, die Kranken, die Traurigen, die Einsamen. Doch bekanntlich geschehen ja manchmal Wunder, besonders an Weihnachten. Ruhiger besinnlicher Wohlfühl-Film für die Feiertage.

Rick Deckard

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