Inception

Ein Thema das viel hergibt: Das Eindringen in fremde Träume um Ideen oder Geheimnisse zu stehlen. Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist Spezialist auf diesem Gebiet. Er bekommt einen großen Auftrag eines japanischen Geschäftsmanns namens Saito (Ken Watanabe). Der Auftrag jedoch erweist sich als einer der schwierigsten die Cobb je erhalten hat.

Nun Die Liste der guten Zutaten ist lang: Regisseur Christopher Nolan, der für Meisterwerke wie „Memento“ und „The Dark Knight“ verantwortlich ist, die hervorragenden Schauspieler: Leonardo DiCaprio, Ellen Page (bekannt aus „Juno“), Ken Watanabe, Cillian Murphy und Marion Cotillard und nicht zuletzt das interessante Thema der Träumerei. Zweifelsohne 148 Minuten absolut gute Unterhaltung ist garantiert. Die klasse Musik von Hans Zimmer und die Special Effects (die zwar keine neuen Maßstäbe setzen, jedoch ein solides Handwerk aufzeigen) runden den Film gut ab. Und doch ist im Showdown eine Spur zu viel Blockbuster-Action mit dabei und die interessante Thematik bleibt ein wenig auf der Strecke. Man hätte sich dann doch mehr Gespräche gewünscht und vor allem eine Story die nicht nur auf einem Auftrag (der von Saito) beruht, sondern weiter ausholt.

Trotzdem: tolle Bilder, klasse Schauspieler und ein experimentellen Sci-Fi-Actionthriller Blockbuster in der Preisklasse gibt es doch sehr selten zu sehen. Dies hat man vor allem Christopher Nolan zu verdanken, der trotz seiner Möglichkeit große Produktionen zu realisieren immer noch seine alten Stärken (wie sie z.B. aus „Memento“ bekannt sind) in seine Filme mit einbringt. Nur leider nicht ganz so konsequent wie damals. Vielleicht sollte man auch mit nicht allzu großen Erwartungen den Film anschauen oder ein zweites Mal, dann wird man in jedem Falle positiv überrascht werden.

4 von 7 Sternen

Alexander George

Revolutionary Road

Ein Mann. Eine Frau. Beide Schauspieler. Bekannt wurden beide in einem Blockbuster. Jetzt, 11 Jahre später, stehen sie wieder gemeinsam vor der Kamera. Nicht James Cameron leitet sie dieses Mal, sondern Sam Mendes („American Beauty“) inszeniert das Drama „Revolutionary Road“ (dt. Titel „Zeiten des Aufruhrs“). Beide Akteure üben ihren Beruf aus. So wie es perfekter nicht sein kann. Leonardo DiCaprio und Kate Winslet spielen sich die Seele aus dem Leib. Kein Blockbuster, sondern ein Kammerstück. Eine Geschichte von Hoffnungen, Träumen, Wünschen und der banalen Realität. Von Liebe, Hass, und Ausweglosigkeit. Keine Gestik zu groß, keine Bewegung falsch, kein Blick übertrieben, kein gesprochener Satz mit falscher Betonung. Perfektion in Reinkultur. Mitreißend. Das Ende einer Ehe, einer Hoffnung, einer Zukunft. 119 Minuten nehmen uns diese zwei Menschen in ihren Bann. Jeder neben ihnen verblasst, obwohl alle Mitwirkenden in diesem Film über ihre Verhältnisse spielen: 3 Oscar-Nominierungen, u. a. Michael Shannon als bester Nebendarsteller. Was bleibt ist ein verstörter Zuschauer, der nicht glauben mag, was er eben gesehen hat: ein Mann, eine Frau. Ein Drama. Mit zwei Schauspielern, die vielleicht zur Zeit die besten sind, die Hollywood uns schenken kann. Bravo an diesen Film, an Sam Mendes (der zum Zeitpunkt des Films noch mit Kate Winslet verheiratet war), an Thomas Newman für die Musik, an Roger Deakins für die Kamera und Tariq Anwar für den Schnitt. Ein Meisterwerk, das wenig Beachtung fand. Aber für Cineasten unvergesslich bleibt. Danke.

Rick Deckard