Vicky Cristina Barcelona

Vicky (Rebecca Hall) und Cristina (Scarlett Johansson) verbringen gemeinsam den Sommer in Barcelona. Vicky steht kurz vor ihrer Hochzeit und sicheren Zukunftsplänen. Cristina ist ein Freigeist und sucht das Abenteuer. Doch als sie den Künstler Juan Antonio (Javier Bardem) kennenlernen, wird ihr beider Liebesleben kräftig durcheinander gewirbelt. Besonders als Juans Exfrau Maria (Penélope Cruz) wie aus heiterem Himmel auftaucht.

Regisseur Woody Allen wartet in „Vicky Cristina Barcelona“ mit vier brillanten Darstellern auf: neben den bezaubernden Damen Hall, Johansson und Cruz spielt Bardem die Rolle des Charmeurs gekonnt. Neben einer locker-leichten Story, die sowohl nachdenkliche sowie lustige Momente beinhaltet, bietet der Film auch wundervoll fotografierte Bilder von Barcelona. Dabei strahlen gelbliche Farben eine warme und entspannte Atmosphäre auf den Zuschauer aus. Das Flair dieser Stadt wird sehr schön eingefangen. Dazu trägt auch die gut ausgewählte Musik bei. Gerade der immer wiederkehrende Titelsong ist sehr passend. Auch der Einsatz eines Erzählers (die Idee setzt Allen öfter in seinen Filmen ein), wirkt sich positiv auf die leichte Erzählweise dieses Sommerfilms aus.

Woody Allen liefert mit „Vicky Cristina Barcelona“ hier wohl einen seiner besten Liebeskomödien der letzten Jahren ab. Für die Geschichten der Charaktere wird sich viel Zeit gelassen und das Thema „Liebe“ wird von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet. Der Film weiß durch seine kurzweilige Story, seine hervorragenden Schauspieler, sowie die gekonnte Inszenierung zu überzeugen. Wundervolle Unterhaltung, die wie im Fluge vergeht.

 

6 von 7 Sternen

Alexander George

 

„Vicky Cristina Barcelona“; USA, Spanien 2008; Min; Regie: Woody Allen; Darsteller: Scarlett Johansson, Penélope Cruz, Rebecca Hall, Javier Bardem, Patricia Clarkson, Kevin Dunn, Chris Messina; Drehbuch: Woody Allen; Musik: diverse; Kamera: Javier Aguirresarobe; Schnitt: Alisa Lepselter

Side Effects

Steven Soderbergh (vor mehreren Wochen gerade 50 geworden) hat wieder einmal angekündigt, dass er dem Kino-Geschäft den Rücken kehren wird. Am 12.02.2013 präsentierte er im Berlinale Palast seinen neuen und wohl vorerst letzten Film „Side Effects“. Auf der Bühne sagte Soderbergh nach dem Film, dass er gerne nach Berlin kommt und auf der Berlinale öfter als auf anderen Festivals vertreten war. Das nächste Mal wird er jedoch nur als Gast da sein, ließ er verlauten. Ein klare Ansage also? Abwarten! Wir hoffen er kehrt dann doch noch einmal zurück! Er hatte ja schon einmal seinen „Rücktritt“ angekündigt. In Manhattan hat er ein Atelier, in dem er sich nun dem Malen widmen möchte.

„Side Effects“, der im Wettbewerb der Berlinale lief, behandelt gleich mehrere Themen. Es werden die Machenschaften und die Vorgehensweise der Pharmaindustrie und die Integration von Ärzten in das „Gesundheitssystem“ gezeigt. Dann wird die Geschichte von Emily Taylor (Rooney Mara) und die des Psychiaters Dr. Jonathan Banks (Jude Law) erzählt. Wie Soderbergh selbst sagte, besteht „Side Effects“ aus „Film A, Film B und Film C“.

Der Alleskönner Steven Soderbergh hat es wieder einmal geschafft, diesmal hat er einen Thriller gedreht. Der Film wartet mit sehr überzeugenden Schauspielern, grandiosen Kameraeinstellungen und einem pulsierendem Soundtrack (der von Thomas Newsman stammt) auf. Auch die Handschrift des Regisseurs ist z.B. durch die eingefärbten Bilder klar erkennbar. Es gibt einige überraschende Wendungen im Film. Die Kritik an der Pharmaindustrie wird sehr schön im ersten Teil herausgearbeitet. Insgesamt muss man aber sagen, dass der Film seine Brillianz leider nicht gänzlich bis zum Schluss durchhalten kann. Er beginnt sehr stark, es gibt wundervolle Szenen die nur mit Musik ohne Atmo versehen sind. Später fehlen diese leider etwas im Film! Vielleicht tut dem Film aber die vielen Wendungen nicht allzu gut. Trotzdem, die positiven Aspekte die der Film zu bieten hat überwiegen. Jude Law zeigt eine seiner besten Leistungen und auch Rooney Mara spielt hervorragend. Channing Tatum (der schon in Soderberghs „Magic Mike“ und „Haywire“ mitspielte) sowie Catherine Zeta-Jones spielen ihre Rollen ebenfalls sehr gut.

Steven Soderbergh hat einen spannenden, hochwertigen und kunstvollen Film gedreht. Er überzeugt durch seine solide Machart und seine Darsteller. Die Story ist ordentlich mit kleinen Abstrichen. Hoffentlich war es nicht sein letzter Film!

5 von 7 Sternen

Alexander George

„Side Effects“; USA 2013; 106 Min; Regie: Steven Soderbergh; Darsteller: Jude Law, Rooney, Mara, Catherine Zeta-Jones, Channing Tatum; Drehbuch: Scott Z. Burns; Musik: Thomas Newman; Kamera: Peter Andrews; Schnitt: Mary Ann Bernard