Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Die Erde wird untergehen, aufhören zu existieren. Daran besteht kein Zweifel. In 21 Tagen. Ein riesiger Meteorit rast auf unseren Planeten zu und kann nicht mehr aufgehalten werden. Der letzte Versuch mittels einer Rakete mit mehren A-Bomben ist kläglich gescheitert. Und alle Menschen werden sterben.

Versicherungskaufmann Dodge (Steve Carell) sieht dem Ende eher elegisch entgegen. Während seine Freunde, seine Ex-Frau, seine Kollegen essen und trinken, was das Zeug hält, kiffen und Sex haben, Beziehungen und Ehe und Familie keine Rolle mehr spielen und langsam das Chaos sich ausbreitet denkt Dodge an die verpassten Lieben seines Lebens. Draußen bricht die öffentliche Ordnung zusammen, Plünderungen und randalierender Mob. Menschen setzen Häuser und Autos in Brand, und schlagen alles kurz und klein. Wo eine Tür, ein Fenster offen steht wird „eingebrochen“, gestohlen, und sinnlos zerstört. Die Polizei existiert nicht mehr. Jeder macht was er möchte.

Verhütung: warum? Zahnarzt-Termin: vergiss es. Strafverfolgung? Bis zum Gerichtstermin gibt es keine Erde mehr.

Auf einer Party berichtet einer von Dodge‘ Freunden, er würde jede Nacht mit einer anderen Frau schlafen. Und keine Frau sorgt sich ob sie schwanger wird, ob sie sich ansteckt. Eigentlich will jeder nur noch schnell noch so viel Spaß wie möglich haben. Ein letzter Tanz auf dem Vulkan, bevor es keine Vulkan mehr gibt.

Ganz anders Dodge. Er überlegt wie er die letzten Tage vernünftig und anständig verbringen sollte. Und mehr zufällig erfährt er, dass eine Jugendliebe von ihm ihn noch immer liebe. Und so beschließt Dodge diese Frau zu suchen. Mit im Auto landet seine desorganisierte Nachbarin Penny (Keira Knightley). Nach eigener Aussage eine „genießende Serien-Monogamistin“! Und so nimmt ein zauberhafter Road-Movie kurz vor dem Ende der Welt seinen Anfang.

Ein hinreißender Film über das Suchen und Finden der Liebe, in Zeiten des Untergangs und der Unordnung. Mit zwei sehr sympathischen Hauptdarstellern, einer guten Story, traumhafter Musik und superben Bildern. Ein intelligentes und konsequentes Drehbuch lassen keine Langeweile aufkommen, mit Witz und Charme wird die Geschichte der beiden erzählt, deren Vorhaben ….. na ja.

Apokalypse einmal ganz anders. Der Wortwitz der beiden Protagonisten begeistert. Also: gut zuhören! Und dazu der süße Hund. Zu guter Letzt der Überraschungsauftritt eines (alternden) Stars.

Ein handwerklich sehr gut inszenierter Film der jungen Regisseurin Lorene Scafaria; ihre erste Arbeit als Regisseurin! Bravourös! Sie schrieb auch das Drehbuch.

Lorene ist eigentlich Schauspielern und rockt mit ihrer Band „The Shortcoats“.

Wundervoll. Auch das Ende, auf das der Zuschauer gespannt sein darf. Viel Vergnügen!

 

5 Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ (Org.: „Seeking a friend for the End of the World“)

Herstellung: USA 2012

Länge: 101 Min.

Regie: Lorene Scafaria

Darsteller: Steve Carell, Keira Kneightley, Nancy Carell (!), Mark Moses

Drehbuch: Lorene Scafaria

Musik: Jonathan Sadoff und Rob Simonsen

Kamera: Tim Orr

Schnitt: Zene Baker

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