Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Die Erde wird untergehen, aufhören zu existieren. Daran besteht kein Zweifel. In 21 Tagen. Ein riesiger Meteorit rast auf unseren Planeten zu und kann nicht mehr aufgehalten werden. Der letzte Versuch mittels einer Rakete mit mehren A-Bomben ist kläglich gescheitert. Und alle Menschen werden sterben.

Versicherungskaufmann Dodge (Steve Carell) sieht dem Ende eher elegisch entgegen. Während seine Freunde, seine Ex-Frau, seine Kollegen essen und trinken, was das Zeug hält, kiffen und Sex haben, Beziehungen und Ehe und Familie keine Rolle mehr spielen und langsam das Chaos sich ausbreitet denkt Dodge an die verpassten Lieben seines Lebens. Draußen bricht die öffentliche Ordnung zusammen, Plünderungen und randalierender Mob. Menschen setzen Häuser und Autos in Brand, und schlagen alles kurz und klein. Wo eine Tür, ein Fenster offen steht wird „eingebrochen“, gestohlen, und sinnlos zerstört. Die Polizei existiert nicht mehr. Jeder macht was er möchte.

Verhütung: warum? Zahnarzt-Termin: vergiss es. Strafverfolgung? Bis zum Gerichtstermin gibt es keine Erde mehr.

Auf einer Party berichtet einer von Dodge‘ Freunden, er würde jede Nacht mit einer anderen Frau schlafen. Und keine Frau sorgt sich ob sie schwanger wird, ob sie sich ansteckt. Eigentlich will jeder nur noch schnell noch so viel Spaß wie möglich haben. Ein letzter Tanz auf dem Vulkan, bevor es keine Vulkan mehr gibt.

Ganz anders Dodge. Er überlegt wie er die letzten Tage vernünftig und anständig verbringen sollte. Und mehr zufällig erfährt er, dass eine Jugendliebe von ihm ihn noch immer liebe. Und so beschließt Dodge diese Frau zu suchen. Mit im Auto landet seine desorganisierte Nachbarin Penny (Keira Knightley). Nach eigener Aussage eine „genießende Serien-Monogamistin“! Und so nimmt ein zauberhafter Road-Movie kurz vor dem Ende der Welt seinen Anfang.

Ein hinreißender Film über das Suchen und Finden der Liebe, in Zeiten des Untergangs und der Unordnung. Mit zwei sehr sympathischen Hauptdarstellern, einer guten Story, traumhafter Musik und superben Bildern. Ein intelligentes und konsequentes Drehbuch lassen keine Langeweile aufkommen, mit Witz und Charme wird die Geschichte der beiden erzählt, deren Vorhaben ….. na ja.

Apokalypse einmal ganz anders. Der Wortwitz der beiden Protagonisten begeistert. Also: gut zuhören! Und dazu der süße Hund. Zu guter Letzt der Überraschungsauftritt eines (alternden) Stars.

Ein handwerklich sehr gut inszenierter Film der jungen Regisseurin Lorene Scafaria; ihre erste Arbeit als Regisseurin! Bravourös! Sie schrieb auch das Drehbuch.

Lorene ist eigentlich Schauspielern und rockt mit ihrer Band „The Shortcoats“.

Wundervoll. Auch das Ende, auf das der Zuschauer gespannt sein darf. Viel Vergnügen!

 

5 Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ (Org.: „Seeking a friend for the End of the World“)

Herstellung: USA 2012

Länge: 101 Min.

Regie: Lorene Scafaria

Darsteller: Steve Carell, Keira Kneightley, Nancy Carell (!), Mark Moses

Drehbuch: Lorene Scafaria

Musik: Jonathan Sadoff und Rob Simonsen

Kamera: Tim Orr

Schnitt: Zene Baker

Coffee and Cigarettes

Kann man einen 90-minütigen Film machen mit praktisch keiner Handlung? Einen Film mit vielen guten Darstellern, jedoch ohne Zusammenhänge zwischen den kurzen Episoden, ohne die „Klammer“ oder einer „Auflösung“ am Ende? Mit Schauspielern, die sich zum Teil selber spielen? Und die nichts Anderes tun als Kaffee zu trinken, zu rauchen und zu reden? Ein Film ohne Trauer oder Komik, ohne Liebe und Sex, ohne Wut oder Freude.

Die Antwort lautet: ja. Jim Jarmusch kann.

Über einen Zeitraum von 17 Jahren (!) drehte er insgesamt 11 Episoden. Alle davon finden in einem Raum statt: Restaurant, Bar, Kneipe, Hotel. Eine Aneinanderreihung von Menschen, Gesprächen, meist zu zweit, auch mal drei oder vier Personen. Sie unterhalten sich, nicht mehr und nicht weniger. Und der Zuschauer lauscht den Gesprächen.

Jarmusch vollbrachte das Kunststück solche Stars wie Roberto Benigni, Steve Buscemi, Tom Waits und Iggy Pop, Cate Blanchett, Jack und Megan White, Alfred Molina und nicht zuletzt Bill Murray für dieses Projekt zu gewinnen. Jede Szene ist ein kleines Kunstwerk. Jede Episode ist anders als die anderen. Alle aber sind irgendwie interessant, berührend, nehmen den Zuschauer mit. Viele Dinge bleiben ungesagt, unwillkürlich möchte man die Protagonisten bitten zu bleiben und fortzufahren.

Ein kleines Meisterwerk, das häufig nur von Kennern und Cineasten gekannt und geschätzt wird. Der Tagesspiegel schrieb: „Jim Jarmuschs coolster, zartester, melancholischster Film.“ Das ist wohl wahr. Anrührend, rätselhaft und manchmal magisch.

Ein kleines Juwel der Filmgeschichte.

5 ½ Sterne von 7 ★★★★★½

Rick Deckard

Titel: „Coffee and Cigarettes“

Herstellung: USA 2003

Länge: 95 Minuten (schwarz/weiss)

Regie: Jim Jarmusch

Darsteller: Roberto Benigni, Steve Buscemi, Cate Blanchett, Alfred Molina, Bill Murray, u.v.a.

Drehbuch: Jim Jarmusch

The Help

Zivilcourage – darum geht es in diesem Film.

Jackson, Mississippi. Anfang der 1960er Jahre. Der Beginn der Bürgerrechtsbewegung. Im Süden der USA hält sich die wohlhabende Mittelschicht schwarze Haushälterinnen wie Sklaven. Die „Negerinnen“ arbeiten bei den weißen Frauen, deren Männer tagsüber in den Büros Geld verdienen, während sie selbiges bei Parties, Ausflügen und Einkäufen wieder ausgeben. Zu Hause wird für Sauberkeit, gebügelte Hemden und brave Kinder durch die oben genannten „dienstbaren Geister“ gesorgt. Aufregung gibt es allemal, wenn den jungen Frauen auffällt, dass die Hausangestellten teilweise auch dieselbe Toilette nutzen wie sie! Woraufhin natürlich sofort eine Initiative gegründet wird zur Abschaffung dieses schändlichen Umstands.

Die junge Journalistin Eugenia „Skeeter“ Phelan, die gern einmal Schriftstellerin werden möchte, glänzend interpretiert von der wundervollen Emma Stone, entschließt sich, ein Buch über die Ausbeutung und skandalöse Behandlung der schwarzen Angestellten zu verfassen. Schließlich findet sie zwei bravouröse Frauen, die bereit sind aus ihrem Leben zu erzählen. Wie sie waschen, putzen, einkaufen. Die Kinder in diesen Haushalten sind oft ihren „Nannies“ näher als ihren eigenen Müttern. Die Auskünfte müssen natürlich streng vertraulich bleiben, denn sollte herauskommen wer Skeeter dort Informationen gab, dann würde diese Person sofort entlassen werden, oder Schlimmeres. Und so nimmt das Drama seinen Lauf, denn Skeeter verstößt nicht nur gegen die landläufige Meinung sondern sogar gegen geltendes Recht …

Eine der beiden „Informantinnen“ wird herausragend verkörpert von Viola Davis und erhielt völlig zu Recht eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin. Im Jahr 2012 konnte dann Meryl Streep für ihre Rolle als Margaret Thatcher in „The Iron Lady“ diese Auszeichnung entgegennehmen. Jedoch Octavia Spencer erhielt tatsächlich einen Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Figur der Minny Jackson!

Eine wundervolle kleine Szene zeigt den Chefredakteur der Zeitung, für die Skeeter zur Zeit ihre Kolumnen schreibt, als er eine Mitarbeiterin mit Zigarette im Mund aus seinem Büro hinauswirft, und dann zu Skeeter sagt: „Irgendwann wird man herausfinden, dass Zigarettenrauchen ungesund ist. Glauben Sie mir!“ Herrlich.

Der Film versteht es den Zuschauer völlig in die Zeit und den Schauplatz eintauchen und sich verlieren zu lassen. Eine wundervolle Atmosphäre konnte der Regisseur Tate Taylor erschaffen. Langsam und sorgfältig entwickelt er die Charaktere und die Story. Und Thomas Newman lieferte die passende einfühlsame Musik.

Tate Taylor schrieb auch das Drehbuch, nach dem Roman von Kathryn Stockett.

Eine Vielzahl guter bis sehr guter Schauspieler führt uns durch dieses Drama. Zu nennen wäre noch Jessica Chastain, die eine in ihrer Hilflosigkeit bezaubernde Jung-Ehefrau, Celia Foote, spielt. Und die noch sympathischer wird als man sieht, wie anders sie ihre schwarze Angestellte behandelt. Nämlich mit Respekt und Achtung. Ausgerechnet dieses „Marilyn-Monroe-Look-Alike“-Püppchen zeigt Rückgrat gegenüber ihren sogenannten „Freundinnen“, die sie sowieso für eine Schlampe halten, mit der man nicht gesehen werden möchte. Eine schöne Szene, als sich mittags Celia zu ihrer Haushälterin setzt um mit ihr gemeinsam zu essen. Diese daraufhin „Missi, das gehört sich nicht, dass wir an einem Tisch gemeinsam sitzen.“ Und Celia, unbeirrt: „Doch, doch, das ist schon in Ordnung. Ich bleibe hier sitzen und esse mit dir.“ Spricht’s und bleibt. Das treibt dem Zuschauer schon mal eine Träne ins Auge.

Der Film nimmt sich auch die Zeit, die blasierte weiße Bevölkerung der Südstaaten der 60er Jahre ‚vorzuführen‘. In ihrer selbstgefälligen Kleinbürgerlichkeit, beschränktem Weltbild und ihren Vorurteilen. Aber es ist auch die Zeit, in der ein gewisser Martin Luther King jr. die Bürgerrechtsbewegung anführte, bis er 1968 schändlich ermordet wurde. Aber damals wurden auch von mutigen Menschen wie Skeeter Phelan die Grundlagen gelegt, die schlussendlich dazu führten, dass in 2009 ein afroamerikanischer Rechtsanwalt und Senator zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt wurde.

Mr. Taylor, Sie haben auf höchst unterhaltsame Weise ein beeindruckendes Lehrstück geschaffen, ja – ein kleines Meisterwerk! Danke.

Der Schriftsteller und Pilot Antoine de Saint-Exupéry schrieb einst über Zivilcourage:

Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.“

Und hier möchte der Autor dieses bescheidenen Artikels noch eine Empfehlung aussprechen für ein bemerkenswertes Buch. Der Autor ist John Fitzgerald Kennedy. Der Titel lautet: „ZIVILCOURAGE“.

 

6 Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „The Help“

Herstellung: USA 2011

Länge: 146 Min.

Regie: Tate Taylor

Darsteller: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Jessica Chastain, Allison Janney, Sissy Spacek

Drehbuch: Tate Taylor, nach dem Roman von Kathryn Stockett

Musik: Thomas Newman

Kamera: Stephen Goldblatt

Schnitt: Hughes Winborne

Once Upon a Time in the West (Spiel mir das Lied vom Tod)

Als Sergio Leone im Jahr 1964 den Film „Per un pugno di dollari“ („Für eine Handvoll Dollar“) mit einem gänzlich unbekannten jungen amerikanischen Schauspieler namens Clint Eastwood in Spanien und in den Cinecittà Studios in Rom drehte, ahnte er noch nicht, dass er damit ein gänzlich neues Film-Genre gründete: den Italo-Western, gern auch etwas abfällig „Spaghetti-Western“ genannt. Der Film war an den Kinokassen Europas und der USA derart erfolgreich, dass in folgenden Jahren sofort zwei Fortsetzungen folgten. So entstand die Dollar-Trilogie.

Für alle 3 Streifen komponierte ein gewisser Ennio Morricone die Musik.

Bereits ab 1967 entwickelte Sergio Leone, gemeinsam mit Dario Argento und dem großen Bernardo Bertolucci („Der letzte Tango in Paris“, „Der letzte Kaiser“ u.v.a.) die Idee eines weiteren außergewöhnlichen Western. Die Geschichte des mysteriösen Fremden, der auf der Suche nach Frank ist. Letzterer ist ein Revolverheld in Diensten eines Eisenbahn-Barons, hat schon viele Männer in seinem Leben erschossen, kann sich jedoch an diesen Mundharmonika spielenden Unbekannten nicht erinnern. Erst zum Ende der Story wird Frank erfahren, wer ihn da unbedingt finden will.

Großartige Landschaften, eine unvergessliche Film-Musik und eine Riege US-amerikanischer Topstars machten den Film zu einem Welterfolg. Allerdings verlief der Start in den USA eher holprig, da zum einen nach der Dollar-Trilogie die Zuschauer mit dem opernhaften neuen Werk von Leone wenig anzufangen wussten und der Verleih den Film von ursprünglich 175 Minuten auf 137 Minuten kürzte, so dass viele Zusammenhänge gar nicht verstanden werden konnten. Heutzutage ist eine Spiellänge von 165 Minuten üblich.

Dieser Kult-Film ist wahrscheinlich weltweit der bekannteste Western. Mit einem Einspielergebnis von 60 mio $ war der Film seinerzeit und verglichen mit Produktionskosten von rund 5 mio € ein gigantischer Erfolg. Dies blieb er auch bis 1990, als Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“ ein Einspiel-Ergebnis von 184 mio $ nach einem Budget von nur 19 mio $ erzielte!

Für Charles Bronson war „Once upon a time …“ der Durchbruch in seiner Karriere und so ganz verlor er in seinen folgenden Arbeiten nie ganz den Nimbus des einsamen Rächers. Bemerkenswert war zu der Zeit, Henry Fonda mit der Rolle des bösen Frank zu besetzen. Seinerzeit umgab Fonda in den USA eine Art Heiligenschein, dem Produzenten allenfalls Rollen als ehrbare Rechtsanwälte oder ehrbare Präsidenten anboten. (Damals glaubte der brave Staatsbürger in Amerika noch, dass Präsidenten üblicherweise ehrbar seien; das sollte sich dann auch sehr schnell ändern.) Außerdem wirkt der wundervolle Jason Robards mit, der zwar auch einen Gangster gibt aber trotzdem die sympathischste Figur verkörpert. Aus Italien stieß die wunderschöne Claudia Cardinale zum Cast (während der Dreharbeiten gerade einmal 29 Jahre alt!). Sie war der Filmwelt keine Unbekannte mehr, machte sie doch 5 Jahre zuvor in Fellinis „8 1/2“ an der Seite von Marcello Mastroianni auf sich aufmerksam.

Ein Klassiker für die Ewigkeit und ein perfektes Film-Western-Märchen. Da stimmt einfach alles.

 

7 Sterne

Rick Deckard

 

Titel: „Once Upon a Time in the West“ (dt.Titel: „Spiel mir das Lied vom Tod“)

Herstellung: USA 1968

Länge: 175 Min.

Regie: Sergio Leone

Darsteller: Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson, Jason Robards, Gabriele Ferzetti

Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati, Bernardo Bertolucci

Musik: Ennio Morricone

Kamera: Tonino Delli Colli

Schnitt: Nino Baragli

Der große Gatsby

Kritik von Rick Deckard

In 1925 schrieb der Autor F. Scott Fitzgerald den gesellschaftskritischen Roman „The Great Gatsby“. Er hielt der reichen amerikanischen Klasse den Spiegel vor: dem gierigen Verlangen nach Reichtum und Macht, sowie dem ständigen ausschweifenden, zügellosen Leben auf Parties, in Clubs, Casinos und bei Ausflügen. Und damit einhergehend die Verachtung der Grundsätze eines humanen und sozialem Miteinanders, wenn Moral und Mitmenschlichkeit mit Füssen getreten werden. Und es ist in gewisser Weise die Abrechnung mit dem amerikanischen Traum und dem verfassungsmäßig verbrieftem Recht auf Streben nach Glück.

Heute ist das Werk, mit seiner präzisen, vitalen Beschreibung der „Goldenen 20er Jahre“ eine große amerikanische Novelle und im Lehrplan jeder amerikanischen Schule zu finden.

Schon dreimal wurde das Buch verfilmt: zuerst 1926 (!) (als Stummfilm), dann nach dem 2. Weltkrieg 1949 und zuletzt 1974 (mit Robert Redford und Mia Farrow). Letzterer war nicht nur in den US-Kinos, sondern auch weltweit ein Kassenschlager. Allein im ersten Jahr spielte die Verfilmung (mit einem Kosten-Budget von rund 6,5 mio $) ein Ergebnis von 26,5 mio $ ein! Die eleganten Kostüme entzündeten in der gesamten westlichen Welt einen Kauf-Run auf ähnliche Kleider und Anzüge. Das Setting war grandios, und doch kam der Film merkwürdig ruhig, gediegen, fast ein wenig behäbig daher. Trotzdem – die Zuschauer waren begeistert.

(Außerdem gibt es eine TV-Produktion aus dem Jahr 2000 (mit Toby Stephens und Mira Sorvino).)

Nun hat sich Baz Luhrmann dieser Aufgabe gewidmet. Er konnte bereits mit gelungenen Streifen wie „Romeo und Julia“ (mit Leonardo DiCaprio), „Moulin Rouge“, und „Australia“ brillieren.

Und die Darsteller? In der Titelrolle glänzt (wie immer) Leonardo DiCaprio, daneben Carey Mulligan (als Daisy Buchanan), Joel Edgerton (als ihr Ehemann Tom) und Tobey Maguire (als Nick Carraway, Daisys Cousin und gleichzeitig Nachbar von Gatsby). Aus der Sicht von Carraway wird die Geschichte, genau wie in der Romanvorlage, erzählt.

Luhrmann ist gelungen, das Werk und die damit verbundene Absicht der Sozialkritik Fitzgeralds in bunte, poppige Bilder umzusetzen. Begleitet werden diese von aktuellen Pop-/Rock-Songs unserer Tage. Ein überraschende, aber durchaus gelungene Mischung. Mit Simon Duggan wusste Luhrmann einen erfahrenen Kameramann an seiner Seite („I, Robot“, „Stirb Langsam 4.0“). Diese überbordenden Partyszene, der Pomp und Prunk, der gezeigt wird, ein Leben von reichen und sehr reichen Menschen, die nur das Vergnügen und den Genuss am essen, trinken, tanzen und flirten im Sinn zu haben scheinen. Rätselhaft bleibt bis heute wie Fitzgerald Mitte der 20 Jahre das Ende all dessen und die große Rezension nach dem ‚Schwarzen Donnerstag‘ am 24. Oktober 1929 und dem dann folgenden Börsen-Crash, der letztlich tragischerweise u. a. dazu beitrug, dass ein Diktator und Schlächter wie Adolf Hitler in Deutschland an die Macht kommen konnte, vorausahnen konnte. Eine schreckliche Wendung in unserer kürzeren Geschichte.

Ein wundervolle Unterhaltung (142Min; der Film 1974 war 144 min lang?!!), eine geglückte Werkschau. Well done, Mr. Luhrmann.

5 ½ Sterne von 7

Rick Deckard

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Kritik von Alexander George

Jay Gatsby (Leonardo DiCaprio) ist schwer-Reich und feiert prächtige Partys. Sein Nachbar Nick Carraway (Tobey Maguire) ist fasziniert von ihm. Als er ihn kennenlernt bittet Jay Nick um einen Gefallen, er möchte dessen Cousine Daisy (Carey Mulligan) treffen. Doch Nick ahnt nicht was dieses Treffen für Folgen haben wird…

„Der große Gatsby“ ist ein sehr berühmter Roman und einer der bedeutendsten Werke der amerikanischen Moderne. Vielfach wurde er schon verfilmt, die letzte mit Robert Redford aus dem Jahr 1974. Nun wagte sich also auch Regisseur Baz Luhrmann an den Stoff von Fitzgerald. Luhrmann der schon einige Glamour-Filme à la „Moulin Rouge“ und auch eine moderne Version von „Romeo und Julia“ präsentierte, hat auch mit „Der große Gatsby“ einen glamourösen und sehr pompösen Film erschaffen. Der Film eröffnete die 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes am 15. Mai 2013.

„Der große Gatsby“ zeigt uns eine Glitzerwelt der 20er Jahre mit moderner Musik, New York im fast kompletten CGI-Gewand (man sieht übrigens deutlich, dass New York größtenteils aus dem Computer kommt), übertriebenen Kamerafahrten (auch digital) und sehr viel Effekthascherei. Übrig bleibt eine dünne Story und zum Trost zwei gute darstellerische Leistungen von Tobey Maguire und natürlich dem renommierten Leonardo DiCaprio.

Das ganze Spektakel dreht sich zuerst um das Mysterium Gatsby und es dauert eine ganze Weile bis Leo endlich in Erscheinung tritt. Danach verkommt die Geschichte immer mehr zu einem reinen Liebesfilm, der vor Kitsch nur so strotzt. Zum Schluss kann man die Worte: „Alter Knabe“ bestimmt nicht mehr hören, die Gatsby immer wieder verwendet.

Schade, denn die Idee von Luhrmann einen alten Klassiker auf moderne Weise zu präsentieren mag sicherlich gut sein. Doch leider geht das gründlich schief. Wer sich gerne durch eine fantastische „Bilder-Märchen-Welt“ führen lassen möchte und auch nichts gegen Kitsch und Glamour hat, der wird vielleicht Gefallen am neuen Gatsby–Film finden. Alle anderen werden froh sein, wenn die fast 2 ½ Stunden endlich vorbei sind.

1 von 7 Sternen

Alexander George

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Titel: „Der große Gatsby“ (Org.Titel: „The Great Gatsby“)

Herstellung: USA 2013

Länge: 142 Min.

Regie: Baz Luhrmann

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan, Joel Edgerton, Amitabh Bachchan

Drehbuch: Baz Luhrmann, Craig Pearce

Musik: Craig Armstrong

Kamera: Simon Duggan

Schnitt: MattVilla, Jason Ballantine, Jonathan Redmond

Only God Forgives

Julian (Ryan Gosling) lebt mit seinem Bruder Billy (Tom Burke) in Bangkok und betreibt zusammen mit ihm einen Thai-Box-Club mit zwielichtigen Geschäften. Als Billy ermordet wird reist ihre Mutter Jenna (Kristin Scott Thomas) von England an. Sie fordert Julian auf sofort Rache für seinen Bruder zu nehmen…

Nicolas Winding Refns holte nach seinem Erfolg „Drive“ wieder den smarten Ryan Gosling mit an Bord. „Only God Forgives“ ist „Drive“ sehr ähnlich, gerade was die Inszenierung betrifft gibt es viele Wiedererkennungswerte. Doch dieser Film wird sein Publikum spalten. Zum einen muss man ein ganz klares Lob an die wundervoll durchgestylten Bilder aussprechen. Die Kameraeinstellungen, die pulsierende Musik (wieder von Cliff Martinez wie auch schon bei „Drive“), die rot-blau gehaltene Farbgebung, der Schnitt, die Szenerie, all dies lässt einen Staunen und tief eintauchen in die Atmosphäre des Films.

Doch leider funktioniert „Only God Forgives“ (und ja auch das, trotz des wunderbaren Ryan Goslings) ganz und gar nicht. Er steigert mit zunehmender Minute seine Brutalität ins Extreme. Dass der Film in Deutschland ab 16 freigegeben wurde, ist deshalb völlig inakzeptabel. Um wieder den Vergleich mit „Drive“ aufzunehmen, der die FSK 18 Freigabe bekommen hat und entweder gleich oder sogar weniger brutal als „Only God Forgives“ ist. Der Grundsatz lautet (zumindest für mich) wenn die Brutalität zur Geschichte passt ist sie auch angebracht, aber hier dient sie nur zur Provokation und ist maßlos übertrieben. Selbst mein Freund Rick musste im Kino seine Augen für wenige Szenen schließen und er ist kein softer Kerl.

Auch wirkt die Story an den Haaren herbeigezogen und auch nicht wirklich in sich logisch. Die Dialoge sind bewusst in ihrer Anzahl sehr begrenzt gehalten. Oft werden Sie auch nur mit den wunderbaren Klängen des Soundtracks unterlegt und man hört nicht was gesprochen wird. Aber wenn man dann doch mal mithören darf, sind die Dialoge sehr schlicht gehalten und stellenweise sogar sinnentleert.

Schade, denn Nicolas Winding Refn hätte durch seine exzellenten Inszenierungskünste das Potenzial zu einem Kultfilm mit „Only God Forgives“ gehabt. Doch die dünne Story (die unrealistische Vorgehensweise der thailändischen Polizei lassen wir dabei mal unbeachtet) und die zu starke Brutalität zerstören die guten Ansätze des Films komplett. Da können weder Gosling noch die hervorragenden Bilder etwas retten.

P.S. Im Übrigen sollte die FSK vielleicht mal überdenken (neben der zu laschen Freigabe dieses Filmes) sehr brutale Filme im Allgemeinen mit kleinen Warnungen (wie in den USA üblich) an entsprechender Stelle (z.B. auf Plakaten) zu versehen. Wir sind nicht für Verbote, aber für den Schutz vor Gewalt von Jugendlichen und Kindern!

 

1,5 von 7 Sternen

Alexander George

 

Titel: „Only God Forgives“

Herstellung: Frankreich, Dänemark 2013

Länge: 89 Min.

Regie: Nicolas Winding Refn

Darsteller: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Vithaya Pansringarm, Ratha Phongam, Tom Burke

Drehbuch: Nicolas Winding Refn

Musik: Cliff Martinez & Gregory Tripi

Kamera: Larry Smith

Schnitt: Matthew Newman

Der bunte Schleier

Die Geschichte einer jungen, hübschen Frau und ihrer unglücklichen Ehe. Nach dem gleichnamigen Roman des Arztes und Schriftstellers W. Somerset Maugham (1874 – 1965).

Der Film beginnt mit einer eindrucksvollen Szene: vor grandioser Landschaft sitzt ein Paar auf Koffern, im strömenden Regen, und wartet. Später werden wir wissen, dass sie bereits fast 2 Wochen von Hong Kong aus unterwegs sind. Nun geht es nur noch mit der Sänfte weiter, an den Ort, wo die Cholera ausgebrochen ist. Weit im Landesinneren Chinas. Sie warten geduldig Stunde um Stunde, sprechen jedoch kein Wort miteinander. Als die Träger endlich kommen, springt der Mann auf, schaut auf seine Taschenuhr und sagt: „Auf die Minute pünktlich!“

Kitty Garstin (Naomi Watts) ist 25 Jahre alt, selbstbewusst, schön, und noch immer unverheiratet. Im Jahr 1923 für den erzkonservativen britischen Adel fast ein Skandal. Selbst Kittys jüngere Schwester hat bereits einen standesgemäßen Gatten geehelicht. Vor allem um ihrer lästigen und wenig liebevollen Mutter zu entkommen heiratet Kitty Hals über Kopf den schüchternen Bakteriologen Dr. Walter Fane (Edward Norton), ohne ihn zu lieben, und folgt ihm nach Hong Kong. Sehr bald beginnt Kitty dort eine Affäre mit dem Vizekolonialsekretär Charlie Townsend (Liev Schreiber). Scheinbar ahnt Walter nichts davon. Als er jedoch zu einem Dorf im Hinterland wegen einer dort grassierenden Cholera-Epidemie aufbricht stellt er Kitty eiskalt vor die Wahl: entweder Scheidung wegen Ehebruchs oder sie kommt mit ihm nach Meitanfu.

Naomi Watts, die britisch-australische Darstellerin (und Vegetarierin), ist hübsch, jung und spielt die Kitty naiv, ständig auf der Suche nach ihrem wahren Ich und nach dem richtigen Lebensweg. Ms. Watts war von 2002 bis 2004 mit Schauspielerkollegen Heath Ledger ( 2008) liiert. Seit den Dreharbeiten des Films „Der bunte Schleier“ ist sie mit Liev Schreiber auch privat ein Paar.

Edward Norton gibt hier den kühlen Wissenschaftler und Forscher, der wenig mit Liebe und Ehe anzufangen weiß, schon gar nicht mit der körperlichen Liebe. Trotzdem kann man spüren, dass er große Gefühle für Kitty empfindet. Jedoch fällt es ihm schwer, ihr das Liebesverhältnis zu Charlie zu verzeihen.

Norton war als erster für den Film gecastet worden. Er selbst schlug dann Naomi Watts als Partnerin vor. Und lief damit bei Curran „offene Türen“ ein, da dieser mit Naomi bereits in seinem vorherigen Projekt „We don’t live here anymore“ zusammen gearbeitet hatte.

Edward Norton verletzte sich während der Dreharbeiten schwer, als sein Pferd ihn abwarf und er mit dem Rücken auf einen Felsen schlug.

Norton und Watts standen kürzlich erneut gemeinsam vor der Kamera, zusammen mit Emma Stone und Michael Keaton, für den Film „Birdman“, unter der Regie von Alejandro Gonzáles Iňárritu.

Für Regisseur John Curran war dies erst sein dritter Kinofilm. Trotzdem hat er es verstanden, die Romanvorlage in prächtigen Bildern und mit hervorragenden Schauspielern umzusetzen. Hilfreich war sicher die Arbeit des erfahrenen Kameramanns Stuart Dryburgh (z. B. „Reine Nervensache“, „Bridget Jones“, „Kate & Leopold“), der wunderschöne Landschaften für diesen Streifen aufnahm! Gefilmt wurde tatsächlich in China, sämtliche Außenaufnahmen in Guangxi, die Studio-Takes in den Beijing Film Studios. Die überwältigende Musik von Alexandre Desplat fügt sich in das Gesamtkunstwerk nahtlos ein. Berechtigterweise gewann Desplat für die Musik in 2007 einen Golden Globe Award!

Der Film lässt den beiden Protagonisten viel Zeit ihre Charaktere zu entwickeln. Kompliment an die Geduld John Currans, der sichtlich bemüht war einen angemessenen Rahmen für die filmische Umsetzung des Erfolgsromans zu finden. Allein – überraschend dann die Entscheidung, dem Film eine etwas geändertes Ende als der literarischen Vorlage zu geben. Literatur-Liebhaber seien deshalb gewarnt!

Im Übrigen ist dies die 3. Verfilmung des Buches von Maugham. 1937 mit Greta Garbo in der Hauptrolle und dann 1957 unter dem Titel „The Seventh Sin“.

Leider lief der schöne Film nie in deutschen Kinos, sondern kam in 2009 gleich als DVD auf den Markt.

Solide, anschaubare Unterhaltung, basierend auf einem Buch der „Welt-Literatur“, und mit 125 Minuten Länge angemessen für die Fülle der Ereignisse. Für die Zuschauer, die eher etwas „dichter am Wasser gebaut sind“ sei ein kleiner Vorrat an Taschentüchern anzuraten.

 

4 ½ Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „Der bunte Schleier“ (org.: „The Painted Veil“)

Herstellung: USA 2006

Länge: 125 Min.

Regie: John Curran

Darsteller: Edward Norton, Naomi Watts, Liev Schreiber, Toby Jones, Diana Rigg

Drehbuch: Ron Nyswaner, nach dem Roman von W. Somerset Maugham

Musik: Alexandre Desplat

Kamera: Stuart Dryburgh

Schnitt: Alexandre de Franceschi

Argo

Ende der 70er-Jahre fand im Iran die Revolution unter Chomeini statt, dem Schah boten die USA politisches Asyl an. Daraufhin forderten die neuen Führer in Teheran die Überstellung des Shahs, damit man ihm in seinem Heimatland den Prozess machen könnte für seine wenig ruhmreichen Taten, derer er sich schuldig gemacht hatte. Doch die Regierung in Washington weigerte sich – und so war diese Entscheidung letztlich der Auslöser für die Besetzung der US-Botschaft in Teheran durch rund 400 iranischen Studenten am 4. November 1979.

Während der Wirren der Erstürmung der amerikanischen Vertretung konnten sechs US-Amerikaner entkommen und in die kanadische Botschaft fliehen. Die CIA, namentlich der Agent Tony Mendez, versuchten im Zuge einer Geheim-Operation diese Botschaftsangestellten außer Landes zu schaffen. Und das ist die Geschichte dieses Ausnahme-Films.

Aus den Geschichtsbüchern oder der eigenen Erinnerung mag man das Ende des Befreiungsversuchs kennen. Trotzdem vermag es dieser hervorragend inszenierte Film bis zur letzte Minute die Spannung hoch zu halten.

Ben Affleck führte Regie und hat gleichzeitig die Hauptrolle des Tony Mendez übernommen – ein Glücksfall für den Zuschauer. Affleck schafft es mit der präzisen Schilderung der verrückten Idee, wie man diese 6 Personen, von denen die Regierung in Teheran und die Besatzer der Botschaft überhaupt nichts ahnen, aus dem Land bringen könnte bis hin zur letztlichen Umsetzung der Operation und dem Verlauf der Aktion einen spannenden, unterhaltenden Streifen auf höchstem Niveau zu erschaffen. Wieder einmal hat Affleck der Film-Welt bewiesen, welche Qualitäten er besitzt. Beeindruckend!

Das Script von Chris Terrio basiert hauptsächlich auf dem Buch „The Master of Disguise“ von Antonio J. Mendez, der heute zurückgezogen mit seiner Familie irgendwo in den Staaten lebt.

Neben Ben Affleck brillieren Bryan Cranston, Alan Arkin („Little Miss Sunshine“) und John Goodman. Schöne passende Musik von einem Könner seines Fachs A. Desplat. Kameraführung hatte Rodrigo Pietro („Frida“, „21 Gramm“, „Brokeback Mountain“, „Babel“, „State of Play“ – muss man noch mehr sagen? „State of Play“ auch mit B. Affleck in der Hauptrolle unter der Regie von Kevin Macdonald, der davor „The Last King of Scotland“ drehte).

Ein sehr guter Film, keine Minute zu lang! Und zu Recht erhielt dieser Film und das Team um Ben Affeck 3 Oscars: für den „Best Motion Picture of the Year“, den die drei Produzenten Ben Affleck, George Clooney und Grant Heslov entgegennahmen, für den Schnitt (W. Goldenberg!) und das Script (Chris Terrio!).

Nicht verpassen!

 

6 von 7 Sternen

Rick Deckard

 

Titel: „Argo“ (Org.Titel: „Argo“)

Herstellung: USA 2012

Länge: 120 Min.

Regie: Benjamin Affleck

Darsteller: Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin, John Goodman, Victor Garber, Tate Donovan

Drehbuch: Chris Terrio

Musik: Alexandre Desplat

Kamera: Rodrigo Pietro

Schnitt: William Goldenberg

Aussichten – Juni 2013 – Die Zweite

  • Ein neuer Film unter der Regie von Jim Jarmusch: „Only Lovers Left Alive“. Es spielen Tom Hiddleston, Tilda Swinton, Mia Wasikowska, John Hurt und Jeffrey Wright. Ursprünglich sollte Michael Fassbender die männliche Hauptrolle übernehmen; man kam dan aber doch nicht zusammen. Die Songs „Gamil“ und „Hal“ hat die junge libanesische Sängerin Yasmine Hamdan, die gerade mit ihrem Album „Yasmine Hamdan“ in Europa reüssiert, zum Soundtrack beigetragen. Ferner sind u.a. der ‚Black Rebel Motorcycle Club‘, Wanda Jackson und Denise LaSalle mit Musik dabei. Bei Jarmusch neuem Werk handelt es sich um ein Vampir(!)-Drama. Länge 123 Minuten. Drehorte: Detroit, Tanger (Marokko), Köln und Hamburg. „Only Lovers Left Alive“ lief im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes, konnte jedoch keinen Preis gewinnen.Der Kino-Start in Deutschland steht noch nicht fest.
  • Terminator 5“ gerät schneller ins Rollen als gedacht: Kürzlich gab Arnold Schwarzenegger bekannt, dass er wieder die Hauptrolle im 5. Teil übernehmen wird. Die Dreharbeiten sollen Anfang 2014 starten. Ein Regisseur ist derweilen noch nicht gefunden. James Cameron ist in den nächsten Jahren noch mit seinen „Avatar“ -Fortsetzungen beschäftigt und kommt deshalb nicht in Frage. Er erhält aber in 6 Jahren (also 2019) die kompletten rechte an der „Terminator“-Reihe zurück. Diese hatte er an Ellison und Paramount abgetreten. Gerüchte über einen 6. Teil sind indes auch in Umlauf!

von Rick Deckard und Alexander George

 

Aussichten – Juni 2013

  • Terrence Malick arbeitet an der Vorbereitungen zu einem neuen Film, der in der texanischen Musikszene spielen wird. Start-Termin der Dreharbeiten noch nicht bekannt. Verpflichtet wurden bereits: Ryan Gosling, Christian Bale, Rooney Mara, Natalie Portman, Michael Fassbender, Cate Blanchett, Val Kilmer und Benicio del Toro. Man darf gespannt sein.

  • 2005 erschien „Sin City“ von Frank Miller und Robert Rodriguez. Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel Millers. Gedreht hatte man seinerzeit in einem ganz neuen Stil, der reale Schauspieler in eine Comic-Welt hinein versetzt, was ganz neue Perspektiven ermöglichte.

    Nun endlich kommt Teil 2 in die Kinos! Allerdings wird es sich thematisch um das Prequel zum 2005er „Sin City“ handeln. Mitwirkende sind u.a. Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis, Jessica Alba, Juno Temple, Josh Brolin, Eva Green, Mickey Rourke, Rosario Dawson, Ray Liotta, Stacy Keach. Die Weinstein-Brüder haben das neue Werk mit produziert.

    Eva Green spielt Ava Lord; vorher wurden sage und schreibe Salma Hayek, Angelina Jolie, Rachel Weisz, Michelle Williams, Scarlett Johansson, Anne Hathaway und Jennifer Lawrence für die Rolle gecastet!?!

    Von der 2005-Darstellern sind Brittany Murphy und Michael Clarke Duncan inzwischen verstorben. Ihre Charaktere werden nun gespielt von Juno Temple bzw. Dennis Haysbert.

    Für die männliche Hauptrolle hatte Rodriguez eigentlich Johnny Depp vorgesehen. Der musste jedoch auf Grund von Termin-Überschneidungen absagen. Er wurde durch J. Gordon-Levitt ersetzt.

    Dwight McCarthy wurde in 2005 von Clive Owen gespielt. Diese Rolle übernimmt nun Josh Brolin.

    Am 4. Oktober 2013 wird die Premiere in USA stattfinden. Einen Tag vorher wird man das Werk aber bereits in Australien, Neuseeland und Süd-Korea betrachten dürfen.

  • Brad Pitt ist in unseren Kinos ab 27. Juni mit „World War Z“ zu sehen. Aber: noch im Herbst werden wir ihn wiedersehen in „The Counselor“, der Geschichte eines Anwalts, der sich plötzlich im Sumpf des Drogenhandels wiederfindet. Dabei sind Michael Fassbender, Javier Bardem, Cameron Diaz, Penélope Cruz, John Leguizamo und Bruno Ganz! Regie: Ridley Scott!! (Scott wird sich nach der Fertigstellung des Films auf das neue Blade-Runner-Projekt ’stürzen‘.)

    Das Drehbuch zu „The Counselor“ schrieb Cormac McCarthy. Dieser schrieb bereits die Romane, nach denen dann „No Country for Old Men“ und „The Road“ produziert wurden.

Rick Deckard

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