Argo

Ende der 70er-Jahre fand im Iran die Revolution unter Chomeini statt, dem Schah boten die USA politisches Asyl an. Daraufhin forderten die neuen Führer in Teheran die Überstellung des Shahs, damit man ihm in seinem Heimatland den Prozess machen könnte für seine wenig ruhmreichen Taten, derer er sich schuldig gemacht hatte. Doch die Regierung in Washington weigerte sich – und so war diese Entscheidung letztlich der Auslöser für die Besetzung der US-Botschaft in Teheran durch rund 400 iranischen Studenten am 4. November 1979.

Während der Wirren der Erstürmung der amerikanischen Vertretung konnten sechs US-Amerikaner entkommen und in die kanadische Botschaft fliehen. Die CIA, namentlich der Agent Tony Mendez, versuchten im Zuge einer Geheim-Operation diese Botschaftsangestellten außer Landes zu schaffen. Und das ist die Geschichte dieses Ausnahme-Films.

Aus den Geschichtsbüchern oder der eigenen Erinnerung mag man das Ende des Befreiungsversuchs kennen. Trotzdem vermag es dieser hervorragend inszenierte Film bis zur letzte Minute die Spannung hoch zu halten.

Ben Affleck führte Regie und hat gleichzeitig die Hauptrolle des Tony Mendez übernommen – ein Glücksfall für den Zuschauer. Affleck schafft es mit der präzisen Schilderung der verrückten Idee, wie man diese 6 Personen, von denen die Regierung in Teheran und die Besatzer der Botschaft überhaupt nichts ahnen, aus dem Land bringen könnte bis hin zur letztlichen Umsetzung der Operation und dem Verlauf der Aktion einen spannenden, unterhaltenden Streifen auf höchstem Niveau zu erschaffen. Wieder einmal hat Affleck der Film-Welt bewiesen, welche Qualitäten er besitzt. Beeindruckend!

Das Script von Chris Terrio basiert hauptsächlich auf dem Buch „The Master of Disguise“ von Antonio J. Mendez, der heute zurückgezogen mit seiner Familie irgendwo in den Staaten lebt.

Neben Ben Affleck brillieren Bryan Cranston, Alan Arkin („Little Miss Sunshine“) und John Goodman. Schöne passende Musik von einem Könner seines Fachs A. Desplat. Kameraführung hatte Rodrigo Pietro („Frida“, „21 Gramm“, „Brokeback Mountain“, „Babel“, „State of Play“ – muss man noch mehr sagen? „State of Play“ auch mit B. Affleck in der Hauptrolle unter der Regie von Kevin Macdonald, der davor „The Last King of Scotland“ drehte).

Ein sehr guter Film, keine Minute zu lang! Und zu Recht erhielt dieser Film und das Team um Ben Affeck 3 Oscars: für den „Best Motion Picture of the Year“, den die drei Produzenten Ben Affleck, George Clooney und Grant Heslov entgegennahmen, für den Schnitt (W. Goldenberg!) und das Script (Chris Terrio!).

Nicht verpassen!

 

6 von 7 Sternen

Rick Deckard

 

Titel: „Argo“ (Org.Titel: „Argo“)

Herstellung: USA 2012

Länge: 120 Min.

Regie: Benjamin Affleck

Darsteller: Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin, John Goodman, Victor Garber, Tate Donovan

Drehbuch: Chris Terrio

Musik: Alexandre Desplat

Kamera: Rodrigo Pietro

Schnitt: William Goldenberg

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