Die zehn schönsten Filme zur Weihnachtszeit

Ist das Leben nicht schön?“ (orig.: „It’s a Wonderful Life“, 1946)

Der Klassiker mit James Stewart und Donna Reed. Die Geschichte vom Geschäftsmann George Bailey, der sich am Weihnachtsabend das Leben nehmen will und von einem Engel gerettet wird. Amüsant, romantisch, ein Streifen der zu Herzen geht. Das unvergängliche Meisterwerk von Frank Capra, ein Muss für jeden Filmfreund.

Kevin – Allein zu Haus“ (orig.: „Home Alone“, 1990)

Die Geschichte des 8-jährigen Jungen Kevin, der versehentlich von seiner Familie zu Haus vergessen wird. Während die Eltern und Geschwister im Flugzeug nach Paris sitzen, muss Kevin sich gegen hartnäckige Einbrecher zur Wehr setzen. Unvergessliche lustige Szenen, unter der Regie des unvergleichlichen Chris Columbus. Ein Spaß für die ganze Familie!

Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ (orig.: „The Muppets Christmas Carol“, 1992)

Der Klassiker (Zitat: „Weltliteratur!“) von Charles Dickens, übrigens gespielt von ‚the Great Gonzo‘, mit Kermit, Miss Piggy, Rizzo the Rat (herrlich) und Michael Caine als Ebenezer Scrooge sowie Meredith Brown als Belle. Ein Feiertagsgenuss, bei dem man auch schon mal ein Tränchen verdrückt. Nicht verpassen!

Tatsächlich …. Liebe“ (orig.: „Love Actually“, 2003)

Eine romantische Liebesgeschichte mit tollen Schauspielern, allen voran Hugh Grant, mit Bill Nighy, Colin Firth, Liam Neeson, Emma Thompson, Keira Knightley und (!) Heike Makatsch, sowie Rowan Atkinson. Inszeniert und geschrieben vom Komödien-Spezialisten Richard Curtis, mit einem wunderbaren Soundtrack versehen verzaubert dieser Episoden-Film jeden Zuschauer, nicht nur des Schlusses wegen.

Schöne Bescherung“ (orig.: „Christmas Vacation“, 1989)

Die Familie Griswold, mit Chevy Chase als Vater Clark und Beverly D’Angelo als seiner Ehefrau Ellen, planen das kommende Weihnachten wieder als großes Familienfest – was dann in einem (amüsanten) Desaster endet. Herrlich amerikanisch, herrlich verrückt und nicht zuletzt auch herrlich sarkastisch. Gut für einen Abend, an dem man eine völlig sinnfreie Unterhaltung braucht.

Die Geister, die ich rief“ (orig.: „Scrooged“, 1988)

Der zynische, selbstverliebte und eingebildete Fernseh-Produzent Frank Cross (Bill Murray) plant eine TV-Sendung basierend auf der Novelle von Charles Dickens. Obwohl er, Cross, selbst nicht viel von Weihnachten hält. Doch dann erscheinen ihm ….. obwohl bestens bekannt ist die weitere Geschichte auch hier höchst amüsant und herzerwärmend. (5 Jahre später spielte Murray einen sehr ähnlichen Charakter in „Groundhog Day“, ebenfalls bereits ein Klassiker). Bemerkenswert, mit einer Oscar-Nominierung.

Santa Claus“ (orig.: „The Santa Claus“, 1994)

Scott Calvin (Tim Allen) überfährt versehentlich den Weihnachtsmann. Und plötzlich findet er sich selbst wieder als dessen Nachfolger. Eine Zeit der Überraschungen beginnt. Ein witziger Film unter der Regie von John Pasquin. Durchaus sehenswert.

Das Wunder von Manhattan (orig.: „Miracle on 34th Street“, 1947)

Ein alter Mann, der behauptet er sei der wahre Weihnachtsmann, wird für verrückt erklärt. Aber ein junger Anwalt übernimmt seine Verteidigung und Erstaunliches wird geschehen. Ein alter Klassiker der Weihnachtsfilme, der noch heute zu entzücken vermag. Mitwirken u. a. Maureen O’Hara und die junge Natalie Wood. Zauberhaft.

Weiße Weihnachten“ (orig.: „White Christmas“, 1954)

Wer kennt ihn nicht, den Song, der in diesem Film erstmals gesungen und dann ein (Weihnachts-)welthit wurde. Mit von der Partie Bing Crosby, Danny Kaye und Rosemary Clooney (die Tante von George). Wunderschöne Bilder und Musik, ein wahres Festtagsvergnügen für alle. Besonders die Romantiker.

Noel“ (orig.: „Noel“, 2004)

Ein Episoden-Film mit Susan Sarandon, Paul Walker (2013), Penélope Cruz, Alan Arkin und Chazz Palminteri; letzterer führte auch Regie. Menschen, mit allen ihren Sorgen und Problemen, an ‚Noel‘ in New York. Die Armen, die Kranken, die Traurigen, die Einsamen. Doch bekanntlich geschehen ja manchmal Wunder, besonders an Weihnachten. Ruhiger besinnlicher Wohlfühl-Film für die Feiertage.

Rick Deckard

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Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Die Erde wird untergehen, aufhören zu existieren. Daran besteht kein Zweifel. In 21 Tagen. Ein riesiger Meteorit rast auf unseren Planeten zu und kann nicht mehr aufgehalten werden. Der letzte Versuch mittels einer Rakete mit mehren A-Bomben ist kläglich gescheitert. Und alle Menschen werden sterben.

Versicherungskaufmann Dodge (Steve Carell) sieht dem Ende eher elegisch entgegen. Während seine Freunde, seine Ex-Frau, seine Kollegen essen und trinken, was das Zeug hält, kiffen und Sex haben, Beziehungen und Ehe und Familie keine Rolle mehr spielen und langsam das Chaos sich ausbreitet denkt Dodge an die verpassten Lieben seines Lebens. Draußen bricht die öffentliche Ordnung zusammen, Plünderungen und randalierender Mob. Menschen setzen Häuser und Autos in Brand, und schlagen alles kurz und klein. Wo eine Tür, ein Fenster offen steht wird „eingebrochen“, gestohlen, und sinnlos zerstört. Die Polizei existiert nicht mehr. Jeder macht was er möchte.

Verhütung: warum? Zahnarzt-Termin: vergiss es. Strafverfolgung? Bis zum Gerichtstermin gibt es keine Erde mehr.

Auf einer Party berichtet einer von Dodge‘ Freunden, er würde jede Nacht mit einer anderen Frau schlafen. Und keine Frau sorgt sich ob sie schwanger wird, ob sie sich ansteckt. Eigentlich will jeder nur noch schnell noch so viel Spaß wie möglich haben. Ein letzter Tanz auf dem Vulkan, bevor es keine Vulkan mehr gibt.

Ganz anders Dodge. Er überlegt wie er die letzten Tage vernünftig und anständig verbringen sollte. Und mehr zufällig erfährt er, dass eine Jugendliebe von ihm ihn noch immer liebe. Und so beschließt Dodge diese Frau zu suchen. Mit im Auto landet seine desorganisierte Nachbarin Penny (Keira Knightley). Nach eigener Aussage eine „genießende Serien-Monogamistin“! Und so nimmt ein zauberhafter Road-Movie kurz vor dem Ende der Welt seinen Anfang.

Ein hinreißender Film über das Suchen und Finden der Liebe, in Zeiten des Untergangs und der Unordnung. Mit zwei sehr sympathischen Hauptdarstellern, einer guten Story, traumhafter Musik und superben Bildern. Ein intelligentes und konsequentes Drehbuch lassen keine Langeweile aufkommen, mit Witz und Charme wird die Geschichte der beiden erzählt, deren Vorhaben ….. na ja.

Apokalypse einmal ganz anders. Der Wortwitz der beiden Protagonisten begeistert. Also: gut zuhören! Und dazu der süße Hund. Zu guter Letzt der Überraschungsauftritt eines (alternden) Stars.

Ein handwerklich sehr gut inszenierter Film der jungen Regisseurin Lorene Scafaria; ihre erste Arbeit als Regisseurin! Bravourös! Sie schrieb auch das Drehbuch.

Lorene ist eigentlich Schauspielern und rockt mit ihrer Band „The Shortcoats“.

Wundervoll. Auch das Ende, auf das der Zuschauer gespannt sein darf. Viel Vergnügen!

 

5 Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ (Org.: „Seeking a friend for the End of the World“)

Herstellung: USA 2012

Länge: 101 Min.

Regie: Lorene Scafaria

Darsteller: Steve Carell, Keira Kneightley, Nancy Carell (!), Mark Moses

Drehbuch: Lorene Scafaria

Musik: Jonathan Sadoff und Rob Simonsen

Kamera: Tim Orr

Schnitt: Zene Baker

Coffee and Cigarettes

Kann man einen 90-minütigen Film machen mit praktisch keiner Handlung? Einen Film mit vielen guten Darstellern, jedoch ohne Zusammenhänge zwischen den kurzen Episoden, ohne die „Klammer“ oder einer „Auflösung“ am Ende? Mit Schauspielern, die sich zum Teil selber spielen? Und die nichts Anderes tun als Kaffee zu trinken, zu rauchen und zu reden? Ein Film ohne Trauer oder Komik, ohne Liebe und Sex, ohne Wut oder Freude.

Die Antwort lautet: ja. Jim Jarmusch kann.

Über einen Zeitraum von 17 Jahren (!) drehte er insgesamt 11 Episoden. Alle davon finden in einem Raum statt: Restaurant, Bar, Kneipe, Hotel. Eine Aneinanderreihung von Menschen, Gesprächen, meist zu zweit, auch mal drei oder vier Personen. Sie unterhalten sich, nicht mehr und nicht weniger. Und der Zuschauer lauscht den Gesprächen.

Jarmusch vollbrachte das Kunststück solche Stars wie Roberto Benigni, Steve Buscemi, Tom Waits und Iggy Pop, Cate Blanchett, Jack und Megan White, Alfred Molina und nicht zuletzt Bill Murray für dieses Projekt zu gewinnen. Jede Szene ist ein kleines Kunstwerk. Jede Episode ist anders als die anderen. Alle aber sind irgendwie interessant, berührend, nehmen den Zuschauer mit. Viele Dinge bleiben ungesagt, unwillkürlich möchte man die Protagonisten bitten zu bleiben und fortzufahren.

Ein kleines Meisterwerk, das häufig nur von Kennern und Cineasten gekannt und geschätzt wird. Der Tagesspiegel schrieb: „Jim Jarmuschs coolster, zartester, melancholischster Film.“ Das ist wohl wahr. Anrührend, rätselhaft und manchmal magisch.

Ein kleines Juwel der Filmgeschichte.

5 ½ Sterne von 7 ★★★★★½

Rick Deckard

Titel: „Coffee and Cigarettes“

Herstellung: USA 2003

Länge: 95 Minuten (schwarz/weiss)

Regie: Jim Jarmusch

Darsteller: Roberto Benigni, Steve Buscemi, Cate Blanchett, Alfred Molina, Bill Murray, u.v.a.

Drehbuch: Jim Jarmusch

The Help

Zivilcourage – darum geht es in diesem Film.

Jackson, Mississippi. Anfang der 1960er Jahre. Der Beginn der Bürgerrechtsbewegung. Im Süden der USA hält sich die wohlhabende Mittelschicht schwarze Haushälterinnen wie Sklaven. Die „Negerinnen“ arbeiten bei den weißen Frauen, deren Männer tagsüber in den Büros Geld verdienen, während sie selbiges bei Parties, Ausflügen und Einkäufen wieder ausgeben. Zu Hause wird für Sauberkeit, gebügelte Hemden und brave Kinder durch die oben genannten „dienstbaren Geister“ gesorgt. Aufregung gibt es allemal, wenn den jungen Frauen auffällt, dass die Hausangestellten teilweise auch dieselbe Toilette nutzen wie sie! Woraufhin natürlich sofort eine Initiative gegründet wird zur Abschaffung dieses schändlichen Umstands.

Die junge Journalistin Eugenia „Skeeter“ Phelan, die gern einmal Schriftstellerin werden möchte, glänzend interpretiert von der wundervollen Emma Stone, entschließt sich, ein Buch über die Ausbeutung und skandalöse Behandlung der schwarzen Angestellten zu verfassen. Schließlich findet sie zwei bravouröse Frauen, die bereit sind aus ihrem Leben zu erzählen. Wie sie waschen, putzen, einkaufen. Die Kinder in diesen Haushalten sind oft ihren „Nannies“ näher als ihren eigenen Müttern. Die Auskünfte müssen natürlich streng vertraulich bleiben, denn sollte herauskommen wer Skeeter dort Informationen gab, dann würde diese Person sofort entlassen werden, oder Schlimmeres. Und so nimmt das Drama seinen Lauf, denn Skeeter verstößt nicht nur gegen die landläufige Meinung sondern sogar gegen geltendes Recht …

Eine der beiden „Informantinnen“ wird herausragend verkörpert von Viola Davis und erhielt völlig zu Recht eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin. Im Jahr 2012 konnte dann Meryl Streep für ihre Rolle als Margaret Thatcher in „The Iron Lady“ diese Auszeichnung entgegennehmen. Jedoch Octavia Spencer erhielt tatsächlich einen Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Figur der Minny Jackson!

Eine wundervolle kleine Szene zeigt den Chefredakteur der Zeitung, für die Skeeter zur Zeit ihre Kolumnen schreibt, als er eine Mitarbeiterin mit Zigarette im Mund aus seinem Büro hinauswirft, und dann zu Skeeter sagt: „Irgendwann wird man herausfinden, dass Zigarettenrauchen ungesund ist. Glauben Sie mir!“ Herrlich.

Der Film versteht es den Zuschauer völlig in die Zeit und den Schauplatz eintauchen und sich verlieren zu lassen. Eine wundervolle Atmosphäre konnte der Regisseur Tate Taylor erschaffen. Langsam und sorgfältig entwickelt er die Charaktere und die Story. Und Thomas Newman lieferte die passende einfühlsame Musik.

Tate Taylor schrieb auch das Drehbuch, nach dem Roman von Kathryn Stockett.

Eine Vielzahl guter bis sehr guter Schauspieler führt uns durch dieses Drama. Zu nennen wäre noch Jessica Chastain, die eine in ihrer Hilflosigkeit bezaubernde Jung-Ehefrau, Celia Foote, spielt. Und die noch sympathischer wird als man sieht, wie anders sie ihre schwarze Angestellte behandelt. Nämlich mit Respekt und Achtung. Ausgerechnet dieses „Marilyn-Monroe-Look-Alike“-Püppchen zeigt Rückgrat gegenüber ihren sogenannten „Freundinnen“, die sie sowieso für eine Schlampe halten, mit der man nicht gesehen werden möchte. Eine schöne Szene, als sich mittags Celia zu ihrer Haushälterin setzt um mit ihr gemeinsam zu essen. Diese daraufhin „Missi, das gehört sich nicht, dass wir an einem Tisch gemeinsam sitzen.“ Und Celia, unbeirrt: „Doch, doch, das ist schon in Ordnung. Ich bleibe hier sitzen und esse mit dir.“ Spricht’s und bleibt. Das treibt dem Zuschauer schon mal eine Träne ins Auge.

Der Film nimmt sich auch die Zeit, die blasierte weiße Bevölkerung der Südstaaten der 60er Jahre ‚vorzuführen‘. In ihrer selbstgefälligen Kleinbürgerlichkeit, beschränktem Weltbild und ihren Vorurteilen. Aber es ist auch die Zeit, in der ein gewisser Martin Luther King jr. die Bürgerrechtsbewegung anführte, bis er 1968 schändlich ermordet wurde. Aber damals wurden auch von mutigen Menschen wie Skeeter Phelan die Grundlagen gelegt, die schlussendlich dazu führten, dass in 2009 ein afroamerikanischer Rechtsanwalt und Senator zum Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt wurde.

Mr. Taylor, Sie haben auf höchst unterhaltsame Weise ein beeindruckendes Lehrstück geschaffen, ja – ein kleines Meisterwerk! Danke.

Der Schriftsteller und Pilot Antoine de Saint-Exupéry schrieb einst über Zivilcourage:

Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.“

Und hier möchte der Autor dieses bescheidenen Artikels noch eine Empfehlung aussprechen für ein bemerkenswertes Buch. Der Autor ist John Fitzgerald Kennedy. Der Titel lautet: „ZIVILCOURAGE“.

 

6 Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „The Help“

Herstellung: USA 2011

Länge: 146 Min.

Regie: Tate Taylor

Darsteller: Emma Stone, Viola Davis, Octavia Spencer, Jessica Chastain, Allison Janney, Sissy Spacek

Drehbuch: Tate Taylor, nach dem Roman von Kathryn Stockett

Musik: Thomas Newman

Kamera: Stephen Goldblatt

Schnitt: Hughes Winborne

Once Upon a Time in the West (Spiel mir das Lied vom Tod)

Als Sergio Leone im Jahr 1964 den Film „Per un pugno di dollari“ („Für eine Handvoll Dollar“) mit einem gänzlich unbekannten jungen amerikanischen Schauspieler namens Clint Eastwood in Spanien und in den Cinecittà Studios in Rom drehte, ahnte er noch nicht, dass er damit ein gänzlich neues Film-Genre gründete: den Italo-Western, gern auch etwas abfällig „Spaghetti-Western“ genannt. Der Film war an den Kinokassen Europas und der USA derart erfolgreich, dass in folgenden Jahren sofort zwei Fortsetzungen folgten. So entstand die Dollar-Trilogie.

Für alle 3 Streifen komponierte ein gewisser Ennio Morricone die Musik.

Bereits ab 1967 entwickelte Sergio Leone, gemeinsam mit Dario Argento und dem großen Bernardo Bertolucci („Der letzte Tango in Paris“, „Der letzte Kaiser“ u.v.a.) die Idee eines weiteren außergewöhnlichen Western. Die Geschichte des mysteriösen Fremden, der auf der Suche nach Frank ist. Letzterer ist ein Revolverheld in Diensten eines Eisenbahn-Barons, hat schon viele Männer in seinem Leben erschossen, kann sich jedoch an diesen Mundharmonika spielenden Unbekannten nicht erinnern. Erst zum Ende der Story wird Frank erfahren, wer ihn da unbedingt finden will.

Großartige Landschaften, eine unvergessliche Film-Musik und eine Riege US-amerikanischer Topstars machten den Film zu einem Welterfolg. Allerdings verlief der Start in den USA eher holprig, da zum einen nach der Dollar-Trilogie die Zuschauer mit dem opernhaften neuen Werk von Leone wenig anzufangen wussten und der Verleih den Film von ursprünglich 175 Minuten auf 137 Minuten kürzte, so dass viele Zusammenhänge gar nicht verstanden werden konnten. Heutzutage ist eine Spiellänge von 165 Minuten üblich.

Dieser Kult-Film ist wahrscheinlich weltweit der bekannteste Western. Mit einem Einspielergebnis von 60 mio $ war der Film seinerzeit und verglichen mit Produktionskosten von rund 5 mio € ein gigantischer Erfolg. Dies blieb er auch bis 1990, als Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“ ein Einspiel-Ergebnis von 184 mio $ nach einem Budget von nur 19 mio $ erzielte!

Für Charles Bronson war „Once upon a time …“ der Durchbruch in seiner Karriere und so ganz verlor er in seinen folgenden Arbeiten nie ganz den Nimbus des einsamen Rächers. Bemerkenswert war zu der Zeit, Henry Fonda mit der Rolle des bösen Frank zu besetzen. Seinerzeit umgab Fonda in den USA eine Art Heiligenschein, dem Produzenten allenfalls Rollen als ehrbare Rechtsanwälte oder ehrbare Präsidenten anboten. (Damals glaubte der brave Staatsbürger in Amerika noch, dass Präsidenten üblicherweise ehrbar seien; das sollte sich dann auch sehr schnell ändern.) Außerdem wirkt der wundervolle Jason Robards mit, der zwar auch einen Gangster gibt aber trotzdem die sympathischste Figur verkörpert. Aus Italien stieß die wunderschöne Claudia Cardinale zum Cast (während der Dreharbeiten gerade einmal 29 Jahre alt!). Sie war der Filmwelt keine Unbekannte mehr, machte sie doch 5 Jahre zuvor in Fellinis „8 1/2“ an der Seite von Marcello Mastroianni auf sich aufmerksam.

Ein Klassiker für die Ewigkeit und ein perfektes Film-Western-Märchen. Da stimmt einfach alles.

 

7 Sterne

Rick Deckard

 

Titel: „Once Upon a Time in the West“ (dt.Titel: „Spiel mir das Lied vom Tod“)

Herstellung: USA 1968

Länge: 175 Min.

Regie: Sergio Leone

Darsteller: Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson, Jason Robards, Gabriele Ferzetti

Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati, Bernardo Bertolucci

Musik: Ennio Morricone

Kamera: Tonino Delli Colli

Schnitt: Nino Baragli

Der bunte Schleier

Die Geschichte einer jungen, hübschen Frau und ihrer unglücklichen Ehe. Nach dem gleichnamigen Roman des Arztes und Schriftstellers W. Somerset Maugham (1874 – 1965).

Der Film beginnt mit einer eindrucksvollen Szene: vor grandioser Landschaft sitzt ein Paar auf Koffern, im strömenden Regen, und wartet. Später werden wir wissen, dass sie bereits fast 2 Wochen von Hong Kong aus unterwegs sind. Nun geht es nur noch mit der Sänfte weiter, an den Ort, wo die Cholera ausgebrochen ist. Weit im Landesinneren Chinas. Sie warten geduldig Stunde um Stunde, sprechen jedoch kein Wort miteinander. Als die Träger endlich kommen, springt der Mann auf, schaut auf seine Taschenuhr und sagt: „Auf die Minute pünktlich!“

Kitty Garstin (Naomi Watts) ist 25 Jahre alt, selbstbewusst, schön, und noch immer unverheiratet. Im Jahr 1923 für den erzkonservativen britischen Adel fast ein Skandal. Selbst Kittys jüngere Schwester hat bereits einen standesgemäßen Gatten geehelicht. Vor allem um ihrer lästigen und wenig liebevollen Mutter zu entkommen heiratet Kitty Hals über Kopf den schüchternen Bakteriologen Dr. Walter Fane (Edward Norton), ohne ihn zu lieben, und folgt ihm nach Hong Kong. Sehr bald beginnt Kitty dort eine Affäre mit dem Vizekolonialsekretär Charlie Townsend (Liev Schreiber). Scheinbar ahnt Walter nichts davon. Als er jedoch zu einem Dorf im Hinterland wegen einer dort grassierenden Cholera-Epidemie aufbricht stellt er Kitty eiskalt vor die Wahl: entweder Scheidung wegen Ehebruchs oder sie kommt mit ihm nach Meitanfu.

Naomi Watts, die britisch-australische Darstellerin (und Vegetarierin), ist hübsch, jung und spielt die Kitty naiv, ständig auf der Suche nach ihrem wahren Ich und nach dem richtigen Lebensweg. Ms. Watts war von 2002 bis 2004 mit Schauspielerkollegen Heath Ledger ( 2008) liiert. Seit den Dreharbeiten des Films „Der bunte Schleier“ ist sie mit Liev Schreiber auch privat ein Paar.

Edward Norton gibt hier den kühlen Wissenschaftler und Forscher, der wenig mit Liebe und Ehe anzufangen weiß, schon gar nicht mit der körperlichen Liebe. Trotzdem kann man spüren, dass er große Gefühle für Kitty empfindet. Jedoch fällt es ihm schwer, ihr das Liebesverhältnis zu Charlie zu verzeihen.

Norton war als erster für den Film gecastet worden. Er selbst schlug dann Naomi Watts als Partnerin vor. Und lief damit bei Curran „offene Türen“ ein, da dieser mit Naomi bereits in seinem vorherigen Projekt „We don’t live here anymore“ zusammen gearbeitet hatte.

Edward Norton verletzte sich während der Dreharbeiten schwer, als sein Pferd ihn abwarf und er mit dem Rücken auf einen Felsen schlug.

Norton und Watts standen kürzlich erneut gemeinsam vor der Kamera, zusammen mit Emma Stone und Michael Keaton, für den Film „Birdman“, unter der Regie von Alejandro Gonzáles Iňárritu.

Für Regisseur John Curran war dies erst sein dritter Kinofilm. Trotzdem hat er es verstanden, die Romanvorlage in prächtigen Bildern und mit hervorragenden Schauspielern umzusetzen. Hilfreich war sicher die Arbeit des erfahrenen Kameramanns Stuart Dryburgh (z. B. „Reine Nervensache“, „Bridget Jones“, „Kate & Leopold“), der wunderschöne Landschaften für diesen Streifen aufnahm! Gefilmt wurde tatsächlich in China, sämtliche Außenaufnahmen in Guangxi, die Studio-Takes in den Beijing Film Studios. Die überwältigende Musik von Alexandre Desplat fügt sich in das Gesamtkunstwerk nahtlos ein. Berechtigterweise gewann Desplat für die Musik in 2007 einen Golden Globe Award!

Der Film lässt den beiden Protagonisten viel Zeit ihre Charaktere zu entwickeln. Kompliment an die Geduld John Currans, der sichtlich bemüht war einen angemessenen Rahmen für die filmische Umsetzung des Erfolgsromans zu finden. Allein – überraschend dann die Entscheidung, dem Film eine etwas geändertes Ende als der literarischen Vorlage zu geben. Literatur-Liebhaber seien deshalb gewarnt!

Im Übrigen ist dies die 3. Verfilmung des Buches von Maugham. 1937 mit Greta Garbo in der Hauptrolle und dann 1957 unter dem Titel „The Seventh Sin“.

Leider lief der schöne Film nie in deutschen Kinos, sondern kam in 2009 gleich als DVD auf den Markt.

Solide, anschaubare Unterhaltung, basierend auf einem Buch der „Welt-Literatur“, und mit 125 Minuten Länge angemessen für die Fülle der Ereignisse. Für die Zuschauer, die eher etwas „dichter am Wasser gebaut sind“ sei ein kleiner Vorrat an Taschentüchern anzuraten.

 

4 ½ Sterne von 7

Rick Deckard

 

Titel: „Der bunte Schleier“ (org.: „The Painted Veil“)

Herstellung: USA 2006

Länge: 125 Min.

Regie: John Curran

Darsteller: Edward Norton, Naomi Watts, Liev Schreiber, Toby Jones, Diana Rigg

Drehbuch: Ron Nyswaner, nach dem Roman von W. Somerset Maugham

Musik: Alexandre Desplat

Kamera: Stuart Dryburgh

Schnitt: Alexandre de Franceschi

Argo

Ende der 70er-Jahre fand im Iran die Revolution unter Chomeini statt, dem Schah boten die USA politisches Asyl an. Daraufhin forderten die neuen Führer in Teheran die Überstellung des Shahs, damit man ihm in seinem Heimatland den Prozess machen könnte für seine wenig ruhmreichen Taten, derer er sich schuldig gemacht hatte. Doch die Regierung in Washington weigerte sich – und so war diese Entscheidung letztlich der Auslöser für die Besetzung der US-Botschaft in Teheran durch rund 400 iranischen Studenten am 4. November 1979.

Während der Wirren der Erstürmung der amerikanischen Vertretung konnten sechs US-Amerikaner entkommen und in die kanadische Botschaft fliehen. Die CIA, namentlich der Agent Tony Mendez, versuchten im Zuge einer Geheim-Operation diese Botschaftsangestellten außer Landes zu schaffen. Und das ist die Geschichte dieses Ausnahme-Films.

Aus den Geschichtsbüchern oder der eigenen Erinnerung mag man das Ende des Befreiungsversuchs kennen. Trotzdem vermag es dieser hervorragend inszenierte Film bis zur letzte Minute die Spannung hoch zu halten.

Ben Affleck führte Regie und hat gleichzeitig die Hauptrolle des Tony Mendez übernommen – ein Glücksfall für den Zuschauer. Affleck schafft es mit der präzisen Schilderung der verrückten Idee, wie man diese 6 Personen, von denen die Regierung in Teheran und die Besatzer der Botschaft überhaupt nichts ahnen, aus dem Land bringen könnte bis hin zur letztlichen Umsetzung der Operation und dem Verlauf der Aktion einen spannenden, unterhaltenden Streifen auf höchstem Niveau zu erschaffen. Wieder einmal hat Affleck der Film-Welt bewiesen, welche Qualitäten er besitzt. Beeindruckend!

Das Script von Chris Terrio basiert hauptsächlich auf dem Buch „The Master of Disguise“ von Antonio J. Mendez, der heute zurückgezogen mit seiner Familie irgendwo in den Staaten lebt.

Neben Ben Affleck brillieren Bryan Cranston, Alan Arkin („Little Miss Sunshine“) und John Goodman. Schöne passende Musik von einem Könner seines Fachs A. Desplat. Kameraführung hatte Rodrigo Pietro („Frida“, „21 Gramm“, „Brokeback Mountain“, „Babel“, „State of Play“ – muss man noch mehr sagen? „State of Play“ auch mit B. Affleck in der Hauptrolle unter der Regie von Kevin Macdonald, der davor „The Last King of Scotland“ drehte).

Ein sehr guter Film, keine Minute zu lang! Und zu Recht erhielt dieser Film und das Team um Ben Affeck 3 Oscars: für den „Best Motion Picture of the Year“, den die drei Produzenten Ben Affleck, George Clooney und Grant Heslov entgegennahmen, für den Schnitt (W. Goldenberg!) und das Script (Chris Terrio!).

Nicht verpassen!

 

6 von 7 Sternen

Rick Deckard

 

Titel: „Argo“ (Org.Titel: „Argo“)

Herstellung: USA 2012

Länge: 120 Min.

Regie: Benjamin Affleck

Darsteller: Ben Affleck, Bryan Cranston, Alan Arkin, John Goodman, Victor Garber, Tate Donovan

Drehbuch: Chris Terrio

Musik: Alexandre Desplat

Kamera: Rodrigo Pietro

Schnitt: William Goldenberg

Lost in Translation

Die junge Charlotte (Scarlett Johansson) befindet sich mit ihrem frisch vermählten Ehemann auf dessen Geschäftsreise (er ist ein aufstrebender Fotograf) mitten in Tokio. Auch Bob (Bill Murray), ein in die Jahre gekommener Schauspieler, ist in der Stadt um einen Werbespot zu drehen. Beide begegnen sich in ihrer Hotelbar und verleben eine aufregende Zeit zusammen in der japanischen Metropole.

Die Regisseurin Sofia Coppola hat mit Ihrem 2. Spielfilm eine gelungene Leistung vollbracht. Neben dem wunderschön fotografierten Tokio, erhält der Zuschauer eine leicht-lockere Story. Diese wird durch Ihre beiden brillanten Darsteller Murray und Johansson (letztere erhält 2004 den Golden Globe als Beste Hauptdarstellerin für „Lost in Translation“) und die dichte Atmosphäre getragen. Ein verträumter Soundtrack rundet den Film ab.

Sehr schön werden die Emotionen von Charlotte und Bob eingefangen. Wobei die Gefühlslage der beiden im Wechsel durch gut inszenierte Kameraeinstellungen sowie durch Gespräche dargestellt wird. Ob es eine Liebesgeschichte ist oder nicht lässt sich gar nicht so wirklich sagen. Auch wenn sich der Film zum Ende etwas klarer positioniert. Gerade das nimmt aber leider der Geschichte etwas von seiner Illusion. Sonst ist „Lost in Translation“ aber ein gelungener Film, der nicht nur gut unterhält sondern auch zum Nachdenken anregt.

„Lost in Translation“; USA, Japan 2003; 97 Min; Regie: Sofia Coppola; Darsteller: Bill Murray, Scarlett Johansson, Giovanni Ribisi, Anna Faris; Musik: Kevin Shields; Kamera: Lance Acord; Schnitt: Sarah Flack

5 von 7 Sternen

Alexander George

21 Gramm

Cristina Peck (Naomi Watts), Jack Jordan (Benicio Del Toro), Paul Rivers (Sean Penn). 3 Menschen deren Wege sich durch einen schrecklichen Unfall miteinander kreuzen….

Alejandro Gonzalez Inarritu der unter anderem für Filme wie „Amores Perros“, „Babel“ und zuletzt „Biutiful“ verantwortlich war, hat mit „21 Gramm“ in enger Zusammenarbeit mit seinem Drehbuchautoren Guillermo Arriaga ein kleines Meisterwerk hervorgebracht. Es ist ein erstklassig besetztes, inspirierendes und höchst kunstvolles Drama. Der Film glänzt mit seinen 3 unglaublich toll gezeichneten Charakteren, die alle von wundervollen Schauspielern verkörpert werden. Die wunderbar starke und auch so zerbrechliche Naomi Watts (2004 Oscar nominiert für den Film), der sensible und immer sympathische Sean Penn und der brutal aber auch einsichtige Benicio Del Toro (ebenfalls 2004 Oscar nominiert für den Film).

Inarritu arbeitet im gesamten Film mit ständigen Zeitsprüngen und kann dadurch ein sehr facettenreiches Bild von den Charakteren und deren Geschichte auf eine ganz andere, ungewohnte Weise widerspiegeln. Der dazu passend gute Schnitt stammt aus der Feder von Stehen Mirrione, der den Oscar für den Besten Schnitt zu „Traffic“ erhielt (ebenso erhielt Benicio Del Toro für „Traffic“ als bester Nebendarsteller die Auszeichnung). Die sehr dichte Atmosphäre in „21 Gramm“ wird durch die wundervoll melancholische Musik von Gustavo Santaolalla aufgebaut. Auch die dokumentarische Kamera macht ihre Arbeit hervorragend. Der mexikanisch-amerikanische Rodrigo Prieto der unter anderem schon für „Frida“, „8 Mile“, „25 Stunden“, „Brokeback Mountain“ (nominiert für den Oscar 2006) oder „State of Play“ verantwortlich war, leistet auch hier ganze Arbeit.

21 Gramm“ ist ein sehr bedrückender, dramatischer Film. 125 Minuten anhaltende Melancholie, so kann man es beschreiben. Der Film ist sehr komplex in seinen Themen (Liebe, Schuld, Tod…) und in seiner Machart (Voiceover, Zeitsprünge, grobkörnige Bilder). Er ist intensiv und lässt einen nicht so schnell wieder los. Er zeigt einen Schicksalsschlag, wie er jeden treffen könnte und wie die Beteiligten damit umzugehen versuchen. „21 Gramm“ wird durch seine brillanten Darsteller und der kunstvollen Machart zu einem filmischen Hochgenuss. Ein Film in den man sich durch seine Wiederholungen und Zeitsprünge verliert. Kritiker mögen sagen Inarritu täuscht durch die unchronologische Erzählweise Anspruch vor. Ich sage: das ist große Kunst!

Atemberaubendes Kino, dass man nicht so schnell vergisst!

 

6 von 7 Sternen

Alexander George

21 Gramm“ („21 grams“); USA 2003; 125 Min; Regie: Alejandro Gonzalez Inarritu; Darsteller: Naomi Watts, Benicio Del Toro, Sean Penn, Charlotte Gainsbourg; Buch: Guillermo Arriaga; Musik: Dave Matthews, Gustavo Santaolalla; Kamera: Rodrigo Prieto; Schnitt: Stephen Mirrione

Vicky Cristina Barcelona

Vicky (Rebecca Hall) und Cristina (Scarlett Johansson) verbringen gemeinsam den Sommer in Barcelona. Vicky steht kurz vor ihrer Hochzeit und sicheren Zukunftsplänen. Cristina ist ein Freigeist und sucht das Abenteuer. Doch als sie den Künstler Juan Antonio (Javier Bardem) kennenlernen, wird ihr beider Liebesleben kräftig durcheinander gewirbelt. Besonders als Juans Exfrau Maria (Penélope Cruz) wie aus heiterem Himmel auftaucht.

Regisseur Woody Allen wartet in „Vicky Cristina Barcelona“ mit vier brillanten Darstellern auf: neben den bezaubernden Damen Hall, Johansson und Cruz spielt Bardem die Rolle des Charmeurs gekonnt. Neben einer locker-leichten Story, die sowohl nachdenkliche sowie lustige Momente beinhaltet, bietet der Film auch wundervoll fotografierte Bilder von Barcelona. Dabei strahlen gelbliche Farben eine warme und entspannte Atmosphäre auf den Zuschauer aus. Das Flair dieser Stadt wird sehr schön eingefangen. Dazu trägt auch die gut ausgewählte Musik bei. Gerade der immer wiederkehrende Titelsong ist sehr passend. Auch der Einsatz eines Erzählers (die Idee setzt Allen öfter in seinen Filmen ein), wirkt sich positiv auf die leichte Erzählweise dieses Sommerfilms aus.

Woody Allen liefert mit „Vicky Cristina Barcelona“ hier wohl einen seiner besten Liebeskomödien der letzten Jahren ab. Für die Geschichten der Charaktere wird sich viel Zeit gelassen und das Thema „Liebe“ wird von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet. Der Film weiß durch seine kurzweilige Story, seine hervorragenden Schauspieler, sowie die gekonnte Inszenierung zu überzeugen. Wundervolle Unterhaltung, die wie im Fluge vergeht.

 

6 von 7 Sternen

Alexander George

 

„Vicky Cristina Barcelona“; USA, Spanien 2008; Min; Regie: Woody Allen; Darsteller: Scarlett Johansson, Penélope Cruz, Rebecca Hall, Javier Bardem, Patricia Clarkson, Kevin Dunn, Chris Messina; Drehbuch: Woody Allen; Musik: diverse; Kamera: Javier Aguirresarobe; Schnitt: Alisa Lepselter

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