The Social Network

Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg) ist Student an der Harvard-Universität; er ist ein Computer-Freak, speziell was das Internet angeht, er bloggt regelmäßig und hackt sich in die Uni-Software ein. Man könnte sagen er ist geradezu besessen von den Möglichkeiten des Internets. In 2004 (er ist jetzt 19 Jahre alt) hat Mark eine Idee (oder hatten andere etwa diesen „Einfall“??!): er startet das Programm „The Facebook“, deren Nutzer zu Beginn ausschließlich seine Kommilitonen an der Harvard sind. Später kommen dann weitere US-Hochschulen dazu, bis das Network weltweit ausgebaut wird. Leider reklamieren ehemalige Partner von Zuckerberg, er hätte ihre Idee gestohlen (sie werden alle später in einem Gerichtsvergleich „großzügig“ abgefunden). Auch sein Freund und Mitbegründer Eduardo Saverin (Andrew Garfield) verklagt ihn auf Schadensersatz, da man ihn auf trickreiche Weise und mit Hilfe von Sean Parker, dem Napster-Erfinder (Justin Timberlake in einer kurzen aber prägnanten Rolle), aus Facebook hinaus manövriert hat.

Dies alles erzählt der Film, eine Art Doku-Drama, in schneller Bilder-Abfolge, fast so zügig wie Zuckerberg redet oder denkt oder auf die Tastatur seines (Apple-)Notebooks haut. „History in the Making“ sagt der Engländer treffend: wir sind (scheinbar live) dabei wie Geschichte geschrieben wird, eine revolutionäre Idee ist geboren. Gegenwart und Rückblenden wechseln sich in rastloser Schnittfolge ab. Atmosphärisch dicht, gute Kamera und stimmige Musik: der Regisseur David Fincher hat einen exzellenten Film komponiert. Die Charaktere wirken glaubwürdig, insbesondere Eisenberg spielt Zuckerberg zwischen Genie und Naivität sehr beeindruckend.

Das Script glänzt durch geschliffene, wohl durchdachte Dialoge; jeder Satz scheint wichtig zu sein für die Geschichte, nichts Unnützes wird gesagt.

Am Ende der Vergleichsverhandlung sagt die Assistentin seines Rechtsanwalts zu Zuckerberg: „Mark, Sie sind kein Arschloch. Aber Sie versuchen dauernd eines zu sein. Gute Nacht.“ Die korrekte Charakterisierung des Facebook-Gründers.

Die Kamera führte kein Geringerer als Jeff Cronenweth, der schon bei „Fight Club“ für die Bilder verantwortlich war. Auch bei den Filmen „Sieben“ (additional photography) und „The Game“ (second unit) war er im Team.

Den hervorragenden Schnitt verantworteten Kirk Baxter (u. a. „Zodiac“ und „Benjamin Button“) und Angus Wall (u. a. die vorgenannten Filme und „Panic Room“).

Bemerkenswert die Tatsache, dass Kevin Spacey als Executive Producer diesen Film begleitete.

Am Ende des Films kommen die üblichen „Thanks to …“, auch an Steven Soderbergh, wofür auch immer.

Heute verzeichnet Facebook 800 Millionen Nutzer, von denen 50% täglich die Seite aufmachen! Mark Zuckerberg ist der jüngste Milliardär der Welt.

Fazit: unbedingt ansehen und genießen. Die Story ist atemberaubend. Am Ende des Films möchte man eigentlich, es möge noch weitergehen, so kurzweilig und interessant wurde diese Erfolgsstory umgesetzt.

 

 

„The Social Network“; USA (2010); 120 min: D: David Fincher; C: Jesse Eisenberg, Andrew Garfield, Rooney Mara, Bryan Barter; M: Trent Reznor und Atticus Ross

 

6 von 7 Sternen – Rick Deckard

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