The Ghostwriter

Als dem namenlosen Ghostwriter (Ewan McGregor) alias „Ghost“ angeboten wird die Memoiren des ehemaligen Premierministers Adam Lang (Pierce Brosnan) zu verfassen, zögert dieser nicht lange. Die Abgabe des Skriptes soll zwar in kürzester Zeit erfolgen, aber die Bezahlung ist dementsprechend gut. Eine Vorlage für das Buch ist bereits von einem Vorgänger verfasst worden, der jedoch unter merkwürdigen Umständen ums Leben gekommen ist. Genau das macht jedoch den „Ghost“ irgendwann stutzig und so begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Vieles Interessantes gibt es zu diesem Film zu sagen. Die Dreharbeiten fanden größtenteils im Frühjahr 2009 in Deutschland statt (unter anderem im Studio Babelsberg). Regisseur Roman Polański konnte auf Grund seiner Festnahme den Film in der Postproduktionsphase nur aus der Ferne betreuen. Er war per elektronischer Fußkette an sein Haus in der Schweiz gebunden. Der Film beruht auf der Romanvorlage von Robert Harris. Das Buch weist viele Parallelen mit dem Leben von Tony Blair auf, mit dem Harris lange Zeit befreundet war. „The Ghostwriter“ war der Berlinale Eröffnungsfilm 2010 und gewann den Silbernen Bären für die Beste Regie. Außerdem erhielt er einige weitere europäische Filmpreise, wie zum Beispiel den César für die beste Regie, für das beste adaptierte Drehbuch, die beste Filmmusik und den besten Schnitt.

Polanskis Art ist auch in diesem Film gut erkennbar. Er kreiert eine spannende und interessante Grundatmosphäre. Der Film wirkt von der sehr schönen, realistischen Eingangssequenz von der ersten Minute an sofort geheimnisvoll und weckt die Neugierde auf mehr. In ruhigen und klaren Bildern wird die Story vorangetrieben und immer spannender bis zum Schluss. Trotzdem ist es kein Thriller im klassischen Sinne, was den Film etwas abhebt vom normalen Kriminal-Film. Teilweise wird man an das Mysteriöse erinnert wie es Polanski schon in „Die neun Pforten“ verwendete. Auch für kleine Überraschungen wird gesorgt, aber alles auf realistischem Boden und mit klarer Linie. Genau so könnte es sich auch in der wirklichen Welt abspielen. Besonders hervorzuheben ist das Haus in dem Adam Lang wohnt und viele der Szenen sich abspielen. Hier merkt man wie viel Energie in die Konzeption des Settings investiert wurde. Auch sehr schön sind die Außenszenen mit wundervoller Insellandschaft. Die spannungsvolle Musik von dem großen Alexandre Desplat spielt eine wichtige Rolle für die gute „Ausstattung“ des Films. Nicht zuletzt die sehr gut ausgewählten Darsteller: der überaus immer wieder sehr sympathische Ewan McGregor, der überzeugende Pierce Brosnan und auch die beiden weiblichen Hauptparts Kim Cattrall (bekannt aus „Sex and the City“) und die etwas unbekanntere Olivia Williams („An Education“, „The Sixth Sense“) runden den Film ab. Eine sehr gute Unterhaltung für 2 Stunden; nicht mehr und nicht weniger.


The Ghostwriter“; USA (2010); 128 min; D: Roman Polański; C: Ewan McGregor, Pierce Brosnan, Kim Cattrall, Olivia Williams, James Belushi, Tom Wilkinson; M: Alexandre Desplat


5 von 7 Sternen

Alexander George

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert