The American

Amerikaner Jack (George Clooney) ist ein ruhiger, ja fast zurückhaltender Profikiller. Seine höchste Professionalität macht ihn zu einem der Besten seines Faches. Nachdem er jedoch in Schweden, abgeschottet und isoliert von der Außenwelt, mit seiner Geliebten aufgesucht wird und diese zu Tode kommt ändert sich alles für Jack. Er beschließt einen letzten Auftrag in Italien anzunehmen um danach in den Ruhestand gehen zu können.

Basierend auf dem Roman „A Very Private Gentleman“ von Martin Booth zeigt uns der niederländische Regisseur Anton Corbijn, dass das Kino auch heutzutage noch mit klaren und ruhigen Bildern funktioniert. In Zeiten der VJ-Ästhetik mit hektischer Kamera und kaum Luft zum Atmen lässt sich Corbijn Zeit, beobachtet und fängt so stimmungsvolle, melancholische Bilder ein. George Clooney spielt wie immer brillant gut. Er charakterisiert einen traurigen in die Jahre gekommenen Killer, der auf der einen Seite die Nähe zu Prostituierten sowie auf der anderen Seite eine freundschaftliche Beziehung zu einem Priester sucht.

„The American“ funktioniert als Thriller, als Drama. Der klangvolle Soundtrack stammt aus der Feder von Herbert Grönemeyer. Es ist ein stiller Film, unterhaltend. Das Licht der Nachtszenen ist brillant gesetzt, die italienische Kleinstadtstimmung, die im Vordergrund des Geschehens tritt, ist wundervoll inszeniert. Aber letztendlich gibt es keinen wirklichen Höhepunkt im Film, keine Szene an die man sich besonders gut erinnern kann. Schön, dass ein Film die Ruhe sucht! Schade, dass das Besondere fehlt. Durch einen eingängigen und speziellen Stil wäre dies vielleicht möglich gewesen. Dass der Film auch während des Heimwegs nochmals vor dem inneren Auge abläuft, schafft Corbijn somit nicht. Trotzdem: sehenswert!

„The American“, USA 2010, 105 Minuten

4 von 7 Sternen

Alexander George

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