Nanny Diaries

Annie Braddock (Scarlett Johansson) hat gerade ihren Abschluss auf der Uni gemacht und sollte am besten gleich, nach dem Willen ihrer Mutter, eine Karriere in der Finanzwelt starten. Doch Sie entscheidet sich dagegen. Ein Zufall bietet ihr die Chance als Nanny arbeiten zu können. Angekommen bei der strengen Mrs. X (Laura Linney) mit ihrem Sohn Grayer (Nicholas Reese) und Ehemann Mr. X (Paul Giamatti) erlebt sie jedoch mehr Tiefs als Hochs. Dann aber tritt der sympathische Nachbar Hayden (Chris Evans) in Annies Leben, was einige Spannungen zwischen ihr und Mrs. X verursacht.

Der Regisseur Robert Pulcini und Regisseurin (!) Shari Springer Berman versuchen mit „Nanny Diaries“ den Spagat zwischen Komödie und Drama mit einem Schuss an Klassiker-Anlehnung à la „Mary Poppins“. Leider gelingt diese Kombination nicht gänzlich. Vorab: Scarlett Johansson (wie immer sehr charmant, aber leider kurze Zeit auch etwas albern) und Laura Linney machen ihre Sache so gut sie können. Ein Fehlgriff in der Besetzung ist jedoch der kleine Junge Grayer, dem man seine Rolle nicht so recht abnimmt. Sicherlich ist es schwer gute Kinderschauspieler zu casten, aber man hätte sich einen etwas niedlicheren Jungen gewünscht (seine Augen verraten seine Un-Glaubwürdigkeit). Weiterhin kommt der Film erst nach 45 Minuten richtig gut in Fahrt und bringt einen plötzlich öfters zum Lachen. Diese gute Phase flaut jedoch ganz schnell wieder ab und das Drama steht wieder im Vordergrund. Sehr schade. Ganz furchtbar ist der nachträglich hinzugefügte Weichzeichner, der deutlich sichtbar in mehreren Szenen offensiv eingesetzt wurde um dem ganzen einen „Märchenhaften Schleier“ zu verleihen.

Der Film hat keine klare Linie und kann sich nicht entscheiden zwischen Komödie und Drama. Die Ansätze sind allesamt schön und es gibt auch ein paar wundervolle Stadtszenen, mit schönem Licht und einem herrlichen „Summerfeeling“. Doch es fehlt ganz klar der „Kick“ zu einem andauerndem Interesse an der Geschichte. Um nicht zu sagen es kommt Langeweile auf. „Nanny Diaries“ verschenkt sein gutes Potenzial, leider.


USA (2007); 105 Min.; R: Robert Pulcini, Shari Springer Berman; C: Scarlett Johansson, Laura Linney, Paul Giamatti; M: Mark Suozzo“


2 von 7 Sternen

Alexander George

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