Maleficent

Endlich. Endlich wird sie erzählt, die wahre Geschichte über Dornröschen, über die dunkle Fee, warum sie als einzige nicht zur Taufe der Königstochter eingeladen wurde und wie es zu dem Fluch kam; und wer in Wahrheit den Kuss der wahren Liebe dem jungen Mädchen gab.

Der Autor Charles Perrault hat mit „La Belle au bois dormant“ eine wundervolle Geschichte geschrieben. Erschienen ist sie im Jahr 1696. Im deutschsprachigen Raum wurde sie von den Brüder Grimm unter dem Titel „Dornröschen“ bekannt. Perrault schuf auch die Märchen „Rotkäppchen“, „Der gestiefelte Kater“ und „Aschenputtel“.

Ein Team von Script-Autoren hat sich des bekannten Stoffs angenommen und daraus eine ganz neue Erzählung geschaffen. Ein wenig Märchen, ein wenig Fantasy. Niedliche Geschöpfe, schreckliche Monster, ein Drache. Am Beginn eine ganz unerwartete kurze Liebesaffäre, dann Verrat und Rache. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf …….

Angelina Jolie als die dunkle Fee Maleficent, Elle Fanning als Aurora (Dornröschen). Man merkt es den beiden an: sie hatten einfach richtig viel Spaß beim Dreh dieses kurzweiligen Films.

Die Mitarbeiter der Special Effects-Abteilung sowie Make-up und Kostüme haben ganze Arbeit geleistet. Süß und hübsch ist die Welt, in der die Feen zuhause sind – ein kleines Paradies. Das nur gestört wird von den Machtansprüchen des benachbarten Königreichs.
Da kann man durchaus Parallelen ziehen zu heutigen Konflikten. Wie schrieb schon Friedrich Schiller: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ (‚Wilhelm Tell‘).

Robert Stromberg, der für sehr viele Filme die „Visual Effects“ beigesteuert hat, liefert hier seine erste Regie-Arbeit ab. Durchaus gelungen. Stromberg gewann die Oscars für „Art Direction“ in 2010 (‚Avatar‘) und in 2011 (‚Alice in Wonderland‘). Die Action-Szenen von „Maleficent“ gegen Ende des Films hätten etwas weniger brutal und bombastisch ausfallen dürfen. War dies ein Tribut der Produzenten an das junge zahlende Kino-Volk?

Alle ab 12 Jahren, die Sagen, Märchen und Fantasy mögen, sind bei diesem Film genau richtig. Gute Unterhaltung, exzellente Ausstattung, faszinierende Tricks; und mit der wundervollen Musik von James Newton Howard.
Die Kamera führte der erfahrene Australier Dean Semler (er gewann 1991 für „Dances with Wolves“ den Oscar für „Best Cinematography“). Ein wahrer Glücksfall für Stromberg und für dieses kleine Epos.

(Aurora im Kindesalter von 5 Jahren wird gespielt von Vivienne Jolie-Pitt, eine der Töchter von Angelina Jolie und Brad Pitt.)

4,5 Sterne von 7 ★★★★ ½ ★
(Oscar-Nominierung für ‚Best Achievement in Costume Design‘.)

Rick Deckard

 

Titel: „Maleficent“
Herstellung: USA 2014
Länge: 97 Minuten
Regie: Robert Stromberg
Darsteller: Angelina Jolie, Elle Fanning, Imelda Staunton, Juno Temple, Sam Riley
Drehbuch: Linda Woolverton (nach dem Märchen von Charles Perrault)
Musik: James Newton Howard
Kamera: Dean Semler
Schnitt: Chris Lebenzon und Richard Pearson

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