Into The Wild

Christopher McCandless (Emile Hirsch) kommt aus einer wohlhabenden Familie. Am Beginn des Films hat er gerade erfolgreich sein Studium beendet. Doch Geld, Besitz und Karriere-orientierter Erfolg interessieren ihn schon seit langem nicht. So beschließt er im Sommer 1990 eine Reise durch die U.S.A zu unternehmen mit dem Ziel Alaska zu erreichen. Während seiner Reise stößt er auf unterschiedliche Menschen und hat viele interessante Erlebnisse.

„Into the Wild“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jon Krakauer. Die Geschichte beruht wiederum auf wahren Begebenheiten! Regisseur Sean Penn inszenierte den Film 2007. Der Film verbindet sehr schön verschiedene Zeitebenen und Passagen aus dem Leben von McCandless. Dabei ist besonders die tolle Montage-Technik hervorzuheben. So kommen Splitscreens zum Einsatz und es werden Videoclip-ästhetische Bilder verwendet. Auch die Idee ab und an die Darsteller in die Kamera schauen zu lassen passt trotz des ernsten Themas und wirkt durchdacht. Sehr gelungen sind die wundervollen Naturaufnahmen mit tollen Panoramen, die durch die erstklassige Kameraarbeit ermöglicht wurden. Besonders die Abschlussball-Szene ist als einer der schönsten Szenen zu benennen: mit brillanter Zeitlupe und faszinierenden Bildern.

Die Story von „Into the Wild“ ist sehr melancholisch und diese Melancholie zieht sich durch den gesamten Film hindurch. Emile Hirsch spielt seine Rolle zwar recht gut, aber es fehlt einfach das gewisse Feingefühl um einen Bezug zu ihm aufzubauen. Er bleibt doch trotz fast 2 ½ Stunden seiner Präsenz etwas blass in seiner Rolle und wirkt auch etwas unsympathisch. Die Eltern von McCandless, gespielt von Marcia Gay Harden und William Hurt, sind hervorragend besetzt. Auch Vince Vaughn sorgt mit seiner Darstellung des Wayne Westerberg für kurzweilige komödiantische Unterhaltung. „Twilight“-Star Kristen Stewart hat ebenfalls einen Auftritt sowie Jena Malone (bekannt z.B. aus „Donnie Darko“). Die Musik stammt aus der Feder des Frontsängers von Pearl Jam: Eddie Vedder. Sie ist sehr stimmungsvoll und passend.

„Into the Wild“ ist ein guter Film mit sehr starken Bildern und einer gelungen Gesamtkomposition. Penn inszeniert mit ruhigen Bildern, lässt sich für die Geschichte und die Entwicklung der Charaktere die nötige Zeit. Der Film macht einen traurig und nachdenklich. Man denkt über unsere gesellschaftlichen Verhältnisse und dessen vorgegeben Strukturen nach, die jeder befolgen „sollte“. „Into the Wild“ ist die Geschichte eines Aussteigers, der sich nicht mit dem System als solches zufrieden geben möchte. Schade nur, dass die emotionale Bindung zum Hauptdarsteller aus der Sicht des Zuschauers fehlt. Das ist der einzige große Minuspunkt des Films.

 

„Into the Wild“; USA (2007); 148 min; D: Sean Penn; C: Emile Hirsch, Marcia Gay Harden, William Hurt, Jena Malone, Kristen Stewart, Vince Vaughn; M: Eddie Vedder

 

4 von 7 Sternen

Alexander George

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert