Golden Globe Awards 2018

Am Sonntag den 7. Januar 2018 verlieh die Hollywood Foreign Press zum 75. Mal die Golden Globes für hervorragende Leistungen in Kino und Fernsehen in 2017. Moderator war Seth Meyers, berühmt durch „Saturday Night Live“, seit Jahrzehnten die Kultsendung im amerikanischen Fernsehen. Seth Meyers wurde im Dezember 1973 in der Stadt Evanston, nördlich von Chicago, geboren. Hier kamen auch Charlton Heston und John Cusack und seine Schwester Susie sowie Jake Johnson zur Welt.

Seth Meyers begann seine Vorrede mit der Begrüßung: „Guten Abend meine Damen und meine verbliebenen Herren.“ Und weiter: „It’s 2018, marijuana is finally allowed and sexual harassment finally isn’t. It’s gonna be a good year!“* Damit ging Meyers in seiner launigen Ansprache selbstverständlich auf die derzeitige ‘#MeToo‘-Kampagne in Bezug auf die jahrelangen sexuellen Belästigungen und Schlimmerem von Frauen in Hollywoods Traumfabrik ein. Und sagte „For the male nominees in the room tonight, this is the first time in three months it won’t be terrifying to hear your name read out loud.“*

Auch US-Präsident Donald Trump fand Erwähnung bei Meyers: „Hollywood Foreign Press. A string of three words that could not have been better designed to infuriate our president. “HOLLYWOOD FOREIGN PRESS” The only name that could make him angrier would be the „Hillary Mexico Salad Association.“*

Bei den Preisträgern war in der Kategorie Film (Drama) „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ der große Abräumer. Der Film wurde in sechs Kategorien nominiert und gewann vier Auszeichnungen, darunter als bester Film und für das beste Drehbuch. Zudem wurden Frances McDormand für ihre Rolle als Mildred Hayes als beste Hauptdarstellerin und Sam Rockwell als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

Bester Film (Komödie) wurde „Lady Bird“ von Greta Gerwig und außerdem gewann Saoirse Ronan den Preis für die beste Hauptdarstellerin (Film/Komödie).

Die besten Hauptdarsteller waren Gary Oldman für seine famose Darstellung von Winston Churchill (unter der Maske kaum wiederzuerkennen) in „Darkest Hour“, und diese Auszeichnung kann nicht hoch genug bewertet werden gegen ‘Konkurrenten‘ wie Daniel Day-Lewis, Tom Hanks und Denzel Washington. In der Kategorie Film/Komödie erhielt James Franco für „The Disaster Artist“ diesen Preis.

Der Preis für die beste Regie ging an Guillermo del Toro für seinen fantastischen Film „Shape of Water“. Die Ehrung für die beste Film-Musik erhielt der erfahrene Komponist Alexandre Desplat für die Musik zum selben Film.

Der beste animierte Film wurde „Coco“, das zauberhafte bunte Abenteuer des kleinen Miguel in Mexico und im Reich der Toten.

Bester fremdsprachiger Film wurde – und jetzt dürfen sich die deutschen Film-Fans wirklich freuen – die deutsche Produktion „Aus dem Nichts“ von Regisseur Fatih Akin mit Diane Kruger in der Hauptrolle.

Auch bei den TV-Produktionen gab es einen ganz großen Sieger: die Mini-Serie „Big Little Lies“ gewann 4 Golden Globes. Beste Mini-Serie (oder TV-Film), beste Hauptdarstellerin (Nicole Kidman), bester Nebendarsteller (Alexander Skarsgard), beste Nebendarstellerin (Laura Dern).

Bei den Serien erhielten in der Sektion Drama „The Handmaid‘s Tale“ und bei den Komödien „The Marvelous Mrs. Maisel“ die Preise.

Damit dürften auch schon einige Favoriten für die Oscars feststehen: „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, „Shape of Water“ und „Lady Bird“ sowie der Animationsfilm „Coco“. Auch der deutsche Beitrag kann sich durchaus Hoffnungen für den 4. März machen.

Zutiefst enttäuschend verlief dieser Abend für „The Post“ mit Hollywood-Ikonen Meryl Streep und Tom Hanks unter der Regie von Altmeister Steven Spielberg. 6 Nominierungen und kein Preis!

Erwähnung verdient noch die Ehrenpreisträgerin für ihr Lebenswerk: Oprah Winfrey. Sie bedankte sich mit einer bewegenden Rede beim Publikum und bei der Hollywood Foreign Press und schenkte uns einen kurzen Einblick in ihr bewegtes erfolgreiches Berufsleben. Zum Ende ihrer 9-minütigen Rede trat sie kämpferisch für die Rechte der Frauen in der Unterhaltungsindustrie ein („Their Time is up!“*). Für jeden Fan dieser großen Frau oder die, die es werden wollen und sie kaum kennen, im Internet die aufrüttelnde und elektrisierende Ansprache anhören (z.B. auf cbs.com). In amerikanischen Foren haben die Gerüchte um eine mögliche Präsidentschafts-Kandidatur Oprah Winfreys neue Nahrung erhalten.

Das Herz berührend war der Auftritt des 101-jährigen Kirk Douglas gemeinsam mit seiner charmanten Schwiegertochter Catherine Zeta-Jones.

Ein glänzender Abend in Los Angeles, voller Humor, Sarkasmus und sehr ernsten Tönen, mit einem äußerst angenehmen Moderator und vielen bezaubernden Momenten.

Rick Deckard

*Source Courtesy of CBS News, CBS Corp., New York, N.Y., USA

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