Sing

Diese Geschichte ereignet sich in einer Stadt, die ausschließlich von Tieren bewohnt wird. Buster Moon konnte mit Hilfe seines Vaters seinen Traum erfüllen: ein eigenes Varieté-Theater! Doch in letzter Zeit kommen immer weniger Zuschauer und die Gläubiger, allen voran der nicht unsympathische Eddie Noodleman, einem jungen Schaf (sehr cool, köstlich und wahnsinnig komisch), sitzen ihm im Nacken. Da hat Buster eine Idee: eine Casting-Show für neue Gesangstalente zu veranstalten. Als Preis-Geld setzt er 1000 $ fest. Seine total verpeilte Sekretärin Miss Crawly (gesprochen von einem Mann!, keinem Geringeren als dem Regisseur des Film selbst – Garth Jennings; in der deutschen Fassung von Katharina Thalbach) macht daraus unglücklicherweise einen Hauptgewinn von 100.000 $. Am nächsten Tag stehen Hunderte von Bewerbern zum Vorsingen vor Buster Moons Theater.

Einer dieser wundervollen animierten Filme mit guter Story, viel Witz und Humor, mit interessanten Charakteren und ohne dem üblichen Bösen oder Verfolgungsjagden.

Und dabei hat jede Hauptfigur noch eine eigene kleine Geschichte. Zum Beispiel die des Berggorillas Johnny (Taron Egerton/Patrick Baehr), dessen Vater ‚Big Daddy‘ eigentlich eine erfolgreiche kriminelle Karriere für ihn vorgesehen hatte. Oder die talentierte Elefantendame Meena (Stimme von der US-amerikanischen Singer-/Songwriterin Tori Keller / deutsch: die junge Stimme von Maximiliane Häcke), die vor lauter Lampenfieber gar nicht auftreten mag und nachher den Saal rockt.

Insgesamt werden 65 Welt-Hits im Film präsentiert, kürzer oder länger.

Die Riege der Sprecher im Original ist beeindruckend. Angeführt von Matthew McConaughey als Buster Moon, Reese Witherspoon als Rosita (dt. Alexandra Maria Lara), Seth MacFarlane (Mike die Maus, die sich für den neuen Frank Sinatra hält und recht überheblich daherkommt; dt. Klaas Häufer-Umlauf), und, last not least, Scarlett Johansson als Ashley, einem Stachelschwein (dt. Synchronstimme Stefanie Kloss von Silbermond).

Der Engländer Garth Jennings, der den Streifen inszenierte, hatte bisher vornehmlich als Regisseur von Musik-Videos auf sich aufmerksam gemacht. Unter anderem für Radiohead, Badly Drawn Boy, Blur und Pulp. Ein Grundwissen für die Thematik des Films war also vorhanden.

Der Song „Faith“ wurde als Titel-Melodie komponiert und gesungen von Stevie Wonder und Ariana Grande.

Liebe Familien: Sofa suchen, Cola und Popcorn auf den Tisch und einen tollen lustigen und spannenden Film-Abend mit Buster Moon und seiner neuen Show „Sing“ mit seinen bezaubernden Kandidaten erleben. Und anschließend gleich den Soundtrack in den CD-Spieler einlegen. Viel Spaß – der ist nämlich garantiert.

Ein absolut saTIERisches Vergnügen, das mit Genuss Casting-Shows der Fernsehsender, die uns inflationär in die Wohnstube gesendet werden, aufs Korn nimmt.

4,5 von 7 Sternen ★★★★ ½★

Rick DeckardTitel: „Sing“

Herstellung: USA 2016

Länge: 1h 48min

Regie: Garth Jennings

Darsteller (Sprecher): Matthew McConaughey, Reese Witherspoon, Seth MacFarlane, Scarlett Johansson, John C. Reilly, u.v.a.

Drehbuch: Garth Jennings

Musik: Joby Talbot

Schnitt: Gregory Perler